Hier mal schnell zusammengehauen, wie's aus Tourie-Perspektive heuer war:
Freitag
Will mich mit marvin in Stuttgart treffen, im ICE 515 nach München, Bord-Bistro hat er angesagt. Beim Einsteigen in Mannheim stelle ich fest, daß es zwei davon gibt in getrennten Zugteilen. Herrjeh, immer die kleinen Rätselhaftigkeiten, ohne die man in der Branche wohl nicht leben kann

Aber na, macht nichts, marvin kommt mit nem Regionalzug, der nicht mal halb so lang sein dürfte wie eine ICE-Hälfte und Stuttgart hat nen Sackbahnhof. Also vorne rein, wir sind schließlich nicht zum Wandern verabredet. In Stuttgart spähe ich bei der Einfahrt angestregt den langen Bahnsteig aus, um ihn dann genau am Halteplatz des vorderen Bistros vor meiner Nase stehen zu sehen. Zu zweit ne nette Weiterfahrt nach München - und natürlich hätte er mich nie irgendwoanders im Zug erwartet.
Um dreiviertel drei sind wir beide mit Supi, dem ehrenamtlichen münchener Beauftragten für Rätseltourismus, Rätselnasenkommunikation und Hinterbliebenenbetreuung hinterm Kalstor veraredet und schaffen das Date grade so, unser Zug ist nur fünf Minuten zu spät dran und wir holen nen Teil davon wieder auf. Supi verfrachtet unser Gepäck in sein nahebei und unterhalb der lange zurückliegenden Gründung abgestelltes Rätselnasen-Shuttle und begleitet uns noch ein Stück auf dem Weg zum Tierpark, den wir uns für den Nachmittag vorgenommen haben. Sozusagen als Kontrastprogramm vor dem Abtauchen in die philosophischen Tiefen der Rätselhaftigkeit, das uns am Abend an einschlägig bekannter Kongressstätte inmitten der Fakultäten der Münchener Universitäten erwartet.
Supi ist noch anderweit beschäftigt, macht Hin- und Herbetrieb von Herrsching nach München und erstmal umgekehrt, um die Begleitpersonen vor Vereinsamung zu retten (Hat dafür wirklich mal nen Orden verdient).
Wir sind mehr als begeistert, als sich die Sonderausstellung 'Maus im Tierpark' entpuppt als eine sorgfältig zusammengestellte und interaktive Schau auf die Zusammenhäge Maus - Diamond - Elvis. Sogar eine exclusive Fütterung dürfen wir erleben! Immerhin erwischen wir noch die letzten Stunden der bis auf weiteres einmaligen Veranstaltung, kontrollieren sicherheitshalber noch den im Plan des Tierparks als typisch für München markierten Bereich und werden dann schon in der Maxvorstadt erwartet.
Auf dem Weg dahin haben wir die Ehre, über nen Schlenker zum Hauptbahnhof wieder mit der Maus aus dem Tierpark zusammenzutreffen und sie zur wissenschaftlichen Aufarbeitung heuer aufgetretener Rätselhaftigkeiten, die auch unser Ziel ist, begleiten zu dürfen. Eine winzige Verspätung, die wirklich nur in der Divergenz zwischen geographischer und ausgeschilderter Himmelsrichtung begründet liegt, lässt uns am Ziel nicht erste sein: Nogri sitzt schon da und bearbeitet auf nem Stapel von Schmierzetteln völlig fachfremde Forschungen, was natürlich als 'Privatvergnügen' sofort in der Tasche zu verschwinden hat. Ersatzweise und pflichtschuldig zückt Nogri sein besonderes, knapp gefasstes Quellmaterial zu RR/2006/1, zu dessen Fund man bis dahin nur gratulieren kann: niemand hatte diese besondere Quelle schonmal gesehen bis dahin.
Den weiteren Verlauf der Tagung will ich nicht beschreiben, weil Wiedergabe und Analyse von Fachreferaten hier nicht nur den Rahmen sprengen würden, sondern auch beim besten Willen nur ein Bruchteil wirklich zu hören war. Die (grob gesagt zwischen Hamburg und München) eingesammelte, rspt. versammelte Fachkompetenz war jedenfalls heuer in überdurchschnittlichem Umfange angereist und hat eine spontane Neuordnung der Möblierung am Tagungsort erfordert, die kaum Sachschaden angerichtet hat und als Vorlage für eine Vertagung woanders hin hätte durchgehen können, wäre diese Vertagung nicht schon Tradition.
Jedenfalls haben wir am Ende die richtige U-Bahn ausgesucht und erwischt, die uns zum Marienplatz hat bringen sollen. Hat sie auch, nur nicht rechtzeitig, am Odeonsplatz bleibt die einfach 5 Minuten stehen und am Marienplatz sehen wir nur, daß die S-Bahn weg ist. Nächstes Mal, beschließen wir, gehen wir rechtzeitig zu Fuß. Jetzt fahren wir soweit wir kommen und nehmen für den Rest ein Taxi.
Samstag
Wir, marvin und ich, dämmern auf der Bettcouch unserer Gastgeber dem Tagwerk vom Samstag entgegen, als wir zur rechtzeitigen Abreise nach Andechs aus dem Bett geklopft werden. Geiles Frühstück (Danke!) und dann aber ab nach Andechs, um die Finalistinnen und Finalisten und deren dorthin ausgelagerte Begleitpersonen zu treffen. Wir kommen rechtzeitig an, um die Beleitpersonen zu finden und just als wir uns mit denen näher ins Innere des Klosters begeben wollen, kommen uns die Finalistinnen und Finalisten mit CUS entgegen. Viel Zeit, sich zusammenzusetzen, ist nicht, weil ein Fototermin mit den am Finale beteiligten ansteht und es gleich danach weiter gehen soll mit dem Mittagessen der Finalistinnen und Finalisten. Wir Touristen und Begleitpersonen beschließen, sicherheitshalber mal ne Weißwurscht oder sowas zu essen und abzuwarten, wann man die Finalistinnen und Finalisten wieder treffen darf. Ha! Weit gefehlt: wir sind heuer alle am Samstag zu Gast zum Mittagessen gewesen, egal, ob Begleitperson oder Fan. Nur, vorher wusste das niemand und so kurz nach der Selbstverpflegung sind wir Touries keine ernst zu nehmenden Hungerleider
Ansteht nach dem Essen die Schlüsselzeremonie: Wer hat wieviele Details aus CUS' Fragen zum Umfeld Kloster Andechs beantworten können?
Wir haben schon gehört, daß Gina 9 Schlüssel hat, mindestens aber 6 verteilt worden sind. Um ein Uhr ist öffentlich im Fürstensaal des Klosters Andechs die förmliche Ziehung: erst der Schlüssel, dann der Probierrunde, welcher passt.
Es dauert heuer spannend lange, bis ein Schlüssel passt: erst der 34. Versuch insgesamt, Ginas achter von neun möglichen Versuchen öffnet die Schatztruhe und beschert damit ihr die Reise nach Rom.
Ein Pulk von Touris, Finalistinnen und Finalisten mit Begleitpersonen und Fans hat den Event dann weiter unten am Ammersee gefeiert, Gina mit Piccolo und Bootsfahrt, wie es sich gehört.
Mangels Sturmwarnung oder Seenotrettungszeichen warten wir nicht ab, ob die Crew wohlbehalten wieder anlegt und vertrauen darauf genauso wie auf Supi, unseren Chauffeur, der uns unter Vermeidung aller zumindest namentlich bekannten Ortschaften und mit für uns Touristen wertvollen Abstechern zu berühmten Dorfteichen zurück nach München kutschiert. An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön und die Bitte um Verzeihung dafür, daß wir dank des Vertrauens in die die sichere Fahrweise beide eingeschlummert sind und volles Verständnis dafür, daß angesichts unserer Unaufmerksamkeit ein Wechsel auf die Autobahn erfolgt ist, den wir nur so am Rande mitgekriegt haben. Immerhin war für halb acht ja schon wieder Termin, der vertagte von gestern.
Dorthin fahren wir dann nicht mit dem Auto, sondern mit Supi und dem MVV. Tatsächlich sind wir heute erste unserer Art, aber nicht lange. Schlag auf Schlag trudeln mehr Leute ein, die speziell zu der besonderen Versammlung kommen. Die auf den ersten Blick vielleicht weniger nette Tischverteilung in dieser Art Großraumbüro erweist sich im Laufe des Abends als sehr erfolgreich, sind doch Wechseln von einem Tisch zum anderen keine Grenzen gesetzt und Umbauarbeiten wie Tags zuvor überflüssig. Angesichts der Teilnehmerliste und die der Referenten der Fachversammlung am Freitag erwarten wir nicht viel Unterschied zum heutigen Samstag, und wirklich besteht die bemerkenswerteste Personaländerung darin, daß Finalistinnenen und Finalisten mit CUS die Runde ergänzt haben um den Schwund, der durch Freitag und Samstag Nachmittagstermine entstanden ist. Natürlich wird nochmal durchgegangen, was rätselhaft so angestanden hat, aber auch Fußball war in einer Ecke tragendes Thema. Mädchenfragen halt.
Diesmal ist die letzte S-Bahn nicht mehr nur unser Beritt, und wir, marvin und ich, schlagen aus der Erfahrung von gestern vor, zu Fuß zu gehen. Gebe im nachinein zu, etwas Gas gegeben und mit regedit vorneweg nen Takt vorgelegt zu haben, der uns noch die Tags zuvor verpasste S-Bahn von 2:16 Marienplatz am Stachus erwischen lies. Wir fahren heute jedenfalls alle gemeinsam nach Pasing und weiter, marvin und ich nur noch eine Station, die anderen mit ner bald folgenden Bahn nach Herrsching.
Sonntag
Ich hab hier in München noch ne offene Verabredung. Deswegen ist Aufstehen um zehne angesagt, kein Problem, hatten wir Gestern schon so ähnlich. Heute hätte ich mir gewünscht, die Verabredung hätte geklappt, ist aber leider ner akuten anderweitigen Verplichtung (nicht meinerseits) zum Opfer gefallen. OK, absolviere den letzten Programmpunkt dann mit marvin alleine und fahre mit dem geplanten Zug wieder heim.
Montag
Es war einfach SUPER, das Wochenende. Ich hab mich riesig gefreut, wieder neu Rätselnasen persönlich kennen zu lernen, die ich bisher nur dem Namen nach kannte und Freundinnen und Freunde wieder zu treffen. Wenn da die angestammten etwas zu kurz gekommen sind: empfinde ich genauso, aber sorry, ele hatte ich z.B. seit 1999 nicht mehr persönlich getroffen und andere noch gar nicht persönlich, wie z.B. Vektor und DasJan.
Ich kann nur jeder und jedem empfehlen, nächstes Jahr beim Finale auch als Tourist dabei zu sein - schöner kann das Finale selber auch nicht sein. Ich danke Andrea und Supi ganz herzlich dafür, wie sich die beiden um all das kümmern, was die SZ auslässt und um noch vieles mehr rund um das Wochenende

Schorsch