Rätselweg zum Drachenstandort und Vor-Ort-Bericht - 1. Teil

von Rolf Herbert Eschbach
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Elli
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Nachdem vielleicht auch Nicht-Drachensucher die Irrungen und Wirrungen einer Schatzfindung interessieren könnte, poste ich das auch mal hier in unserem Forum:

Liebe Miträtsler, hallo Herb,

hier wie versprochen unser Vor-Ort-Bericht, verbunden mit unserer Rätselherleitung des Weges zum Drachenstandort. Keine Ahnung, ob dieser ?richtig?, also mit dem von Herb gedachten, identisch ist. Jedenfalls führte er zum richtigen Ziel.

Unsere Rätselherleitung ist eng mit den Lösungsschritten aus dem ersten Teil der Schatzsuche verknüpft. Ich fange daher am besten gleich ganz von vorne an, auch für diejenigen Leser, die sich vielleicht noch nicht bis zum Zielgebiet vorgerätselt hatten.

Bei den zwölf Städten, die durch die zwölf Doppelseiten des Buches dargestellt sind, handelt es sich der Reihe nach um Xanten, Hof, Horb (am Neckar), Ingolstadt (Donau), Worms, Großenkneten, Bad Harzburg, Minden (Westfalen), Triptis, Landshut, Kitzingen und Kehlheim (bei Regensburg). Diese bilden, projiziert auf eine Deutschland-Karte, das Sternbild des Drachen (Draco).

Nachdem wir die Städte im Mai letzten Jahres erfolgreich errätselt hatten (danke an unsere Miträtsler für gelegentliche Tipps oder Hinweise!), unternahmen wir unsere ersten vergeblichen Grabungsversuche: damals bei der malerisch über dem Altmühltal gelegenen Burg Prunn, dem Fundort einer Handschrift des Nibelungenliedes, errätselt durch Stern ?Ny?, den fehlenden Kopfstern des Sternbildes Draco auf der Landkarte.

In den Folgemonaten verfolgten wir (wie die anderen Rätsler auch) eine Vielzahl möglicher Fährten: So beschäftigten wir uns lange Zeit mit den Schauplätzen des Nibelungenliedes entlang der Donau, ausgehend von den drei Städten des Drachen-Sternbild-Kopfes. Auch der Polarstern (Rätsel-Nachwort ?im Norden?), projiziert auf Aachen, und von dort aus die Eifel hatten es uns lange angetan. Projektionen des Sternbildes Kleiner Bär (Assoziation zum Teddybär auf DS2) führten in die Gegend von Marburg, auch den Teutoburger Wald und einiges andere mehr hatten wir zeitenweise im Visier.

Entscheidenden Fortschritt brachte erst der ?Code? im Januar diesen Jahres. (Vinnie und Team nochmal Glückwunsch zur Entschlüsselung!) Die im Buch versteckten Zahlen bilden die ISBN-Nummer des Buches ?Unser Sternenhimmel rund ums Jahr. Astronomie im Bild? von Erich Überlacker. Die übrig gebliebene Zahl 01 markiert dessen Januar-Seite.

Hier findet man nun eine Darstellung des Sternbildes Draco mit genau 13 Sternen. Daraus lässt sich erschließen, dass der Zielort der Schatzsuche bei dem fehlenden 13. Stern ?Eta?, projiziert auf die Deutschlandkarte, sein muss. Dieser befindet sich in etwa bei Burgkunstadt, im nördlichen Bayern. Dies ist der sogenannte ?zweite Rätselweg? über den Code.

Kurz darauf gelang es uns, auch den ?ersten Rätselweg? über die Städte zu entschlüsseln. Herb hat uns diesen zwar nie bestätigt oder kommentiert, jedoch gehe ich davon aus, dass er stimmt. Dieser Rätselweg stellt sich wie folgt dar:

Zwei der für den Code benötigten Zahlen kommen im Nibelungen-Buch ein weiteres Mal vor: Die 86 und die 40 auf dem Glassarg von DS10. Wir hatten früher, bei unseren Recherchen zum Code, bereits festgestellt, dass diese beiden Zahlen abzüglich 2 (Vorwort: Z-2) die Postleitzahlen-Bereiche von den im Rätsel vorkommenden Städten Landshut (= PLZ 84) und Bad Harzburg (= PLZ 38) sind. Und ausgerechnet Landshut ist auf DS10 mit dem Glassarg ja auch verschlüsselt.

Nun ist auf dem Glassarg von DS10 in der Mitte zwischen den beiden Zahlen der Drache abgebildet: Und tatsächlich trifft der Mittelpunkt der Verbindungslinie zwischen Landshut und Bad Harzburg ziemlich exakt auf das durch den Code bereits entschlüsselte Burgkunstadt.

Dort kreuzt die Verbindungslinie Landshut?Bad Harzburg eine weitere Städteverbindungslinie: diejenige zwischen Kitzingen-Hof. Die Entfernung zwischen diesen beträgt in etwa 142 km. Nun sind der Drache und die beiden Zahlen auf dem Glassarg von DS10 jeweils in Kreisen abgebildet. Ziehe ich also um Kitzingen, auf der Landkarte links gelegen, einen Kreis im Radius von 84 km (dargestellt im linken Kreis auf dem Glassarg als 86-2) und um Hof einen Kreis im Radius von 38 km (rechts als 40 ? 2), so bleibt mir in der Mitte der Verbindungslinie ein Kreis mit dem Radius 10 km übrig. Diesen hatte ich interpretiert als den 100x100-Kreis aus dem Vorwort, umgerechnet in 100 x 100 m = 10 km.

Da nun der Kreis in der Mitte des Glassarges ein Drachenabbild enthält, liegt es nahe, den Mittelpunkt X des nach Abzug von 84 km und 38 km in der Mitte übrig gebliebenen 10 km?Kreises auf der Verbindungslinie Kitzingen?Hof mit der für den Drachenstandort gesuchten Stadt zu assoziieren. Und siehe da: Dieser Punkt X fällt exakt auf den Kreuzungspunkt mit der durch die Postleitzahlen-Bereiche entschlüsselten Verbindungslinie Landshut?Bad Harzburg. Und damit wiederum genau auf den Stern ?Eta?, also Burgkunstadt.

(Heftig irritiert hatte mich allerdings kürzlich Herbs Aussage im Phorum, der Kreis 100x100 aus dem Vorwort bedeute lediglich, dass man von Burgkunstadt aus in einem Umkreis von 100 km weiter suchen müsse. Wenn die vorher beschriebenen Kilometer-Strecken auf der Verbindungslinie Kitzingen-Hof tatsächlich nur Zufall gewesen sein sollten, so waren sie immerhin ein ausgesprochen guter Zufall. Herb, Du kannst mich gerne korrigieren. Was bleibt, ist dann immer noch die Verbindungslinie Landshut-Bad Harzburg, dargestellt durch die Zahlen 86 und 40 auf dem Glassarg, in deren Mitte die für den Drachenstandort gesuchte Stadt Burgkunstadt.)

Jedenfalls waren wir von diesem Zeitpunkt (Anfang Februar) an felsenfest davon überzeugt, dass Burgkunstadt die gesuchte 13. Stadt sein muss: Immerhin ist sie in dreifacher Weise verschlüsselt: einerseits durch den ?zweiten Rätselweg? über den Code, andererseits gleich in doppelter Weise durch den ?ersten Rätselweg? über die Städte. Die Frage einer weiteren Verifikation für das Bundesland oder die Region stellte sich für uns ab diesem Zeitpunkt nicht mehr: Die beiden Rätselwege verifizieren sich in der Tat gegenseitig.

Warum ich das alles schreibe? ? Nun, den ?ersten Lösungsweg? über die Städte brauchten wir gestern letztendlich wieder für die genaue Herleitung unseres Drachenstandortes.

(Fortsetzung folgt)




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Elli
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Beitrag von Elli »

Anfang Februar 2004 begann die Suche im näheren und weiteren Bereich rund um Burgkunstadt: Zunächst durch den Fund dreier Orte mit Namen ?Horb? in unmittelbarer Nähe fasziniert, weiteten wir mangels Erfolgen unsere Suche über Goldberg, Drachenkopffelsen (wunderbar 2qm-mäßig überhängend), Hunnental und vielem anderen mehr allmählich immer weiter in den Bereich der Fränkischen Schweiz hinein aus.

Zwischendurch leitete uns der ?Markgrafenbrunnen? in Bayreuth durch seine Symbolisierung von vier Kontinenten analog zu vier Flüssen auch mal kurzfristig zur Saalequelle in das Fichtelgebirge um.Virtuell, mit dem Finger auf der Landkarte, versteht sich. Und verbunden mit immer neuen Afrika/Amerika/Asien-Theorien für den Kontinentespruch des Nachworts.

Nur als kleine Kostprobe:
Mit den Farben der Olympischen Ringe für die Kontinente landet man über Mainroth/Schwarzach/Seidenhof für Amerika/Afrika/Asien in einem Ort namens Grün für Europa. Unmittelbar daneben liegt der Geißhügel, dessen Buchstaben mit Hilfe von 11 ? 1 + 3 (vgl. DS 6 Großenkneten) als Anagramm zu ?Giselher? umgewandelt werden können. Und immerhin könnte ja die Person auf DS5 (?Das Bild nur genau, das ist anzusehn zu finden den Drachen...?) mit dem Drachen auf dem Rücken durchaus Giselher sein.

Oder:
Einen Kreis mit 24 km Durchmesser (24 mm ist der Durchmesser des 100x100-Kreises im Vorwort) um die Afrika/Amerika/Asien-Orte Kamerun/Neuwelt/Gothendorf gezogen, trifft man im fiktiven Norden auf den ?Hasenwinkel? mit Quelle (vgl. Hasen auf DS3 und DS10).

(Sicher können unsere Miträtsler mit einer Vielzahl ähnlich schöner Theorien aufwarten.)

Letztendlich erwies sich bei den Einreichungen der Standorte doch alles immer wieder als falsch. So hatte ich nach etwa einem Vierteljahr das Gefühl, die Gegend restlos abgegrast zu haben, und beschloss, meinen Suchradius wohl erweitern zu müssen. Mein neues Ziel war Bayreuth ? wegen des eindeutigen Nibelungen-Bezuges: Richard Wagner-Festspiele - ?Ring der Nibelungen?, ?Siegfried?, ?Rheingold? usw.

Bayreuth wird durchflossen vom Roten Main. Hipparchos hatte diesen früher schon mit dem ?Blutfluss? von DS 4, in dem Siegfried im Blut des getöteten Drachen badet, in Verbindung gesetzt. Diese Idee gefiel mir sehr gut, außerdem endet auch das Nachwort im Nibelungenbuch mit den Worten ?und blutig nimmt es zum Schluss seinen Lauf?. Wäre ja eine schöne Verschlüsselung für das Ende der Schatzsuche am ?Blutfluss?, also dem Roten Main.

Und bleibt nicht der goldene Drache auf DS 12, wo Hagen den Schatz im Rhein versenkt, am Ufer liegen? Ebenso wie im Intro der Drachensuche-Homepage, wo der Aufprall noch durch ein entsprechendes Klanggeräusch markiert wird? Kleines Wortspiel von Rhein zu Main, und er liegt in Wirklichkeit am Ufer des Roten Mains?

Auch DS 10, mit der ich den ?ersten Rätselweg? über die Städte entschlüsselt hatte, zeigt Entsprechendes: Die Blutstropfen rinnen direkt aus dem Glassarg, auf den die Zahlen für die Verschlüsselung, in ihrer Mitte der Drachen, geschrieben sind. Kann man ja als direkten Hinweis darauf verstehen, mit etwas ?Blutigem?, in diesem Falle dem Roten Main weiter zu machen.

Also der Rote Main: Ich suchte auf der Karte alles mögliche Markante am Roten Main zusammen, insbesondere Brücken und Stege (wegen der 2qm-Präzision sowie ?ein Steg mag sich von Ufer zu Ufer winden? auf DS 10), Flusswindungen (analog zu den Windunges des ?Blutflusses? auf DS 4) sowie Quellen und kleine Seen (vgl. DS 9). Prompt kam meine diesbezügliche Einreichung an Herb zurück mit der Antwort, dies sei ja wohl wirklich nicht genau genug und ich solle meine Standorte präzisieren. Dies war mir nur leider nicht mehr möglich, da Herb kurz darauf beschloss, sein Einreichungs-System zu ändern und keine Standortanfragen mehr zu beantworten.

Nun gut, es war gerade Feiertag (Christi Himmelfahrt, genau ein Jahr nach unserer ersten Grabungs-Expedition vom Mai des Jahres zuvor) und wir fuhren los: Bayreuth. Meine dazugehörige Kontinente-Theorie lag derzeit bei Eremitage = Russland, Parnass = Griechenland, Montplaisier = Frankreich (alle innerhalb des Hofgartens Eremitage befindlich), und schließlich liegt ja von Russland aus gesehen ?Asien im Osten?, von Griechenland aus ?Afrika im Süden? und von Frankreich aus ?Amerika im Westen?. Also auf zur Eremitage.

Die Besichtigung der Eremitage bei Bayreuth war sehr schön, auch eine Drachenhöhle ist dort zu finden. Unser Grabungsversuch im Norden, am Fuße der Kaskade, also des imaginären Wasserfalles (vgl. DS 3), und direkt am Roten Main-Ufer wurde interessiert von Picknick machenden Touristen beäugt. Beim Buddeln unter dem Steg zwischen Parnaß und Römerleithen gab es um uns herum sogar spielende Kinder, und erwähnte Herb diese nicht mal in Zusammenhang mit dem Vergrabungsort?

Leider in der kompletten Umgebung, insbesondere im Norden, nichts gefunden. Wieder zu Hause, mussten wir mit leichtem Entsetzen dem Forum entnehmen, dass Herb in der Zwischenzeit nicht nur den Zielort Burgkunstadt allgemein bekannt gegeben hatte, sondern auch noch durch einen neu eingeführten Zeiger uns offenbar die gesamte restliche Rätslerschaft auf die Fersen hetzen wollte. (So zumindest aus unserer subjektiv empfundenen Sichtweise.)

(Fortsetzung folgt)
Elli
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So standen wir nun Mitte Mai vor der schwierigen Frage: Sollten wir uns wieder zurück in Schreibtisch-Täter verwandeln und von zu Hause aus nach dem Zeiger suchen? Oder sollten wir, lediglich auf die vage Hoffnung hin, möglicherweise bewusster Rätsler XYZ mit dem ?halben Treffer? gewesen zu sein, auf den Zeiger verzichten und vor Ort unsere Rätselidee mit Bayreuth und dem Roten Main weiter verfolgen? Auf die Gefahr hin, dass das vielleicht grundfalsch sein könnte und wir somit durch Zeitvergeudung den Anschluss an die Zeiger-Suchenden verlieren könnten?

Die Mail selbst, die wir für die erwähnte Einreichung des Rätslers XYZ in Verdacht hatten, war uns dabei leider keine große Hilfe: Sie war eigentlich eher eine Verzweiflungstat gewesen, weil wir in vier Monaten nun wirklich alles nur Denkbare in und um Burgkunstadt, Kulmbach und der kompletten Fränkischen Schweiz abgegrast hatten und dort nichts mehr wussten, was wir noch hätten einreichen können. So hatte ich mit unserer neuen Rätselidee vom Roten Main einen Rundumschlag gestartet und dabei alle möglichen Standorte, von der Quelle über Bayreuth bis zur Mündung des Roten Mains (vgl. Darstellung des ?Blutflusses? von der Wunde des Drachens bis zur Mündung in den ?Blutsee? auf DS 4) eingereicht. Wie gesagt, dabei zahlreiche Flusswindungen, Quellen und kleine Seen. Kein Wunder, dass die Mail von Herb zurückkam mit der Bemerkung, das seien keine 2qm-Standorte und er könne uns die Einreichung so nicht kommentieren.

Nun die Frage, ob Zeiger suchen oder den Sprung auf eigene Faust wagen: Wir entschieden uns für das Risiko. Die Nase in Bücher und Karten gesteckt hatten wir lange genug.

Die Mündung des Roten Mains bei Kulmbach, den sog. ?Mainzusammenfluss? von Rotem und Weißen Main, die dann gemeinsam den eigentlichen Main bilden, hatten wir bereits vorher vor Ort abgegrast. Wunderbar übrigens die Ähnlichkeit der dortigen Burg ?Steinenhausen? (vgl. Steine am ?Blutfluss? von DS 4) mit der Burg von Kriemhild auf DS 11. Genau dieselben Steine und auch das Türmchen. Ein prima Holzsteg neben der dort befindlichen Mühle, der Weg führt direkt darüber, und dann genau vorne, am eigentlichen Zusammenfluss, der ?Platz der Ruhe?! Eine Sitzgruppe, daneben eine große Erklärungstafel mit Holzdach darüber, ideal, um darunter zu graben.

Die Roter Main-Quelle bei Lindenhardt (mit seinem wunderbar geflügelten Drachen im Wappen, dem Rätselbezug zur Linde sowie der Quelle als Parallele zur Wunde des getöteten Drachen auf DS 4) hatten wir ebenfalls früher bereits abgehakt. Rätselmäßig (im Vergleich mit dem ?Blutfluss? auf DS 4) blieb nach Quelle und Mündung nur noch die Mitte (dargestellt durch den Felsen) übrig. Also Bayreuth. Das Einzige mit wirklichem Nibelungenbezug weit und breit.

Am Rande erwähnt: Vor Jahren hatte ich einmal selbst die Gelegenheit, eine Aufführung von Richard Wagners Oper ?Walküre?, dem ersten Teil seines ?Ring der Nibelungen?, im Bayreuther Festspielhaus miterleben zu dürfen. Mit dem blondgelockten Peter Hofmann als Siegmund. Und ich war hingerissen: weniger von den blonden Locken, als vielmehr vom Klang, dem Klang der Musik im Festspielhaus. Die besondere Form des Orchestergrabens ergibt einen Klang, traumhaft, himmlisch, grandios...

Aber zurück in die Niederungen des Rätslerdaseins. Drei Tage nach unserem ersten Vor-Ort-Besuch nun bereits unsere zweite Fahrt nach Bayreuth. Nachdem wir das erste Mal die Eremitage abgeklappert hatten, begannen wir diesmal, wegen des Nibelungenbezuges, beim Festspielhaus selbst.

Ach ja, auf der Hinfahrt hatten wir noch einen kurzen Abstecher zum ?Forsthaus Kamerun? gemacht, das wir (wie andere Rätsler auch) bereits vor längerer Zeit auf der Landkarte als potentiellen ?Afrika?-Kandidaten ausgemacht hatten. (In Gegensatz zu anderen Rätslern waren wir allerdings bis dahin noch nicht dort gewesen.) Morgens früh, Restaurant und Biergarten geschlossen, bei strömendem Regen, einsam im Wald gelegen, wirkte es auf uns ziemlich trostlos. So fand ich die Vorstellung, dass Herb dies für sein Schatzsuche-Projekt ausgesucht haben könnte, ziemlich abwegig.

Wie geplant fuhren wir also zum Festspielhaus und versuchten von dort aus, neue Theorien zu entwickeln. Der Park vor dem Festspielhaus kam ja nicht in Frage. Der entsprechende Hinweis im Vorwort des Nibelungen-Buches hingegen schien durchaus auf diesen Ort zu passen. (Vorwort: ?Auch wenn gelöste Teilrätsel direkt auf einen Standort hinweisen, bitte ich darum, dass keine öffentlichen und privaten Anlagen, insbesondere gepflegte, umgegraben werden. Hier liegt er NICHT. Ich glaube, die zuständigen Gartenbetriebe und die Besucher aus aller Welt ... werden es ihnen danken.?)

Wo sonst weit und breit (bis hin nach Burgkunstadt) sollten wohl sonst ?Besucher aus aller Welt? erwartet werden, wenn nicht am Bayreuther Festspielhaus? Allenfalls noch in der Eremitage, die in ihrem Innenbereich als gepflegte Parkanlage ja ebenfalls nicht in Frage kam. Jedenfalls nahmen wir die Tatsache, dass Herb es für nötig befunden hatte, vor dem Graben in gepflegten Parkanlagen mit Besuchern aus aller Welt zu warnen, als Indiz dafür, tatsächlich ein Teilrätsel, nämlich mit Bayreuth den nahen Bereich, gelöst zu haben.

Vom Festspielhaus aus blickten wir naheliegender Weise als erstes nach Norden: Sehr malerisch im bewaldeten Hügel unmittelbar oberhalb der die ganze Stadt überragende Siegesturm. Und rätselmäßig wäre der natürlich durch ?suche den Turm und schau gut hin? (DS 9) auch recht gut belegt.

Nur hatten wir jedoch den Siegesturm bereits vor Monaten eingereicht, zu Zeiten, als Herb noch Standortvorschläge verneinte. So konnten wir auch davon ausgehen, dass der Drache in einem Umkreis von einem Kilometer um den Siegesturm wahrscheinlich nicht lag, da laut Herb der naheste Treffer zur damaligen Zeit ja einen Abstand von 1?2 km zum echten Drachenstandort gehabt haben soll.

Also wandten wir uns nach Nordwesten, hinunter zum Roten Main, unserer ursprünglichen Rätselidee. Der nahe Bereich war mit Kläranlage und heruntergekommener Sozialsiedlung nicht sehr ansehnlich. Weiter stadtauswärts wurde es zwar wieder schöner, vor allem der Rote Main selbst weist dort wunderhübsche kleine Mäanderwindungen auf, doch die Landschaft selbst ist flach, langweilig und unattraktiv. Außerdem entfernten wir uns immer weiter von unserem Nibelungen-Bezug, dem Festspielhaus, fort. Nach Absuchen einschlägiger Flusswindungen (die wir aus der Form des ?Blutflusses? von DS 4 herzuleiten versuchten) und einiger alter Steinbrücken über den Roten Main schlugen wir uns daher doch wieder durch den Wald in das Gebiet hinter dem Siegesturm hinauf. Nicht ohne dabei einige kleine Weiher (vgl. DS 9) zu inspizieren.

Unser nächstes Ziel war die Quelle in der Nähe von ?Haselhof? (vgl. Hasen an der Quelle mit Siegfried von DS 9). Die Suche erwies sich als sehr mühsam, da es sich bei in der Karte als runder Punkt eingezeichneten Quellen in der Realität offenbar auch um größere, dazu noch bewaldete Sumpfgebiete handeln kann. Nichtsdestotrotz versuchten wir, die eigentliche Quelle zu finden, was uns ziemlich durchnässte und verschmutzte Schuhe, Strümpfe und Hosenbeine bescherte.

Nachdem wir uns beim Mittagessen von dieser Aktion erholt hatten, plante ich gerade auf dem neu erstandenen ADAC-Stadtplan Bayreuth unsere weitere Route, als plötzlich mein Blick auf den (vermeintlich) absolut ultimativen Drachenstandort fiel:

Die Rätselzahl 86, unmittelbar neben dem Wort ?Ruh? und der Abkürzung ?Pl.? auf der Karte verzeichnet. Der Platz der Ruhe! Genauer gesagt: Der SportPLATZ an der RUHstraße! (Sagte nicht Herb mal was von Straßenbezeichnungen?) Und direkt beim Buchstaben R des Wortes Ruhstraße ein Koordinaten-Kreuz aus 686 (Endziffer 86) und ? wir glaubten unseren Augen nicht zu trauen ? aus 5540 (Endziffer 40)! Die beiden Zahlen 86 und 40 auf dem Glassarg von DS 10, zwischen ihnen der Drache! Endlich, so dachten wir, wird klar, warum man für den Code die Zahlen Z-2 rechnen sollte: Weil man sie nämlich in ihrer Originalform auch noch brauchte! Die Zahlen tatsächlich vierfach verwendet: Für den Code, für die Herleitung über die Linienmitte Landshut-Bad Harzburg, für die Linienkreuzung mit Kitzingen-Hof, und jetzt auch noch für das Koordinatenkreuz! Wir staunten.

Relativ nahe ein wunderhübsch idyllisch gelegener kleiner Weiher, zwar ohne Insel, aber sonst demjenigen von DS 9 sehr ähnlich. Und DS 9 enthält ja schließlich auch die Zahl 40, die wir bereits für die Herleitung auf DS 10 gebraucht hatten. Neben dem See Felsen, genau richtig um darunter zu graben.

Für unsere Probebohrungen führten wir übrigens immer zwei Eisenstäbe mit uns, etwa 120 cm lang und 1 ½ cm dick. Mit einigem Kraftaufwand kann man damit, je nach Bodenart, durchaus 50 cm tief bohren und so, Stück für Stück im 15 cm-Abstand, rätsel-verdächtige Stellen auf vergrabene Koffer hin untersuchen.

So begannen wir mit dieser schweißtreibenden Arbeit unter den Felsen: weit und breit nichts zu finden. Dann am See, an der Stelle, wo auf DS 9 Siegfried abgebildet ist. Wieder nichts. Dann an allen anderen denkbaren Stellen rund um den Weiher. Dann fingen wir an, Baum-Theorien zu entwickeln, da sich der Weiher mitten im Wald befand.

Unsere Herleitung basierte ja auf den Zahlen 40 und 86 des Glassarges von DS 10. Was liegt näher als auf den beiden Doppelseiten weiter zu rätseln, auf denen die Zahlen 40 und 86 ein weiteres Mal vorkommen? Also DS 9 mit dem kleinen See und DS 4.

(Ein kleiner Vorgriff: Hier entwickelten wir zum ersten Mal die Idee, wie man rätselmäßig diejenigen Doppelseiten herausfinden könnte, die man für den weiteren Weg zum Drachenstandort noch benötigt. Und genau diese Idee war es dann auch, die uns letztendlich, in völlig anderem Zusammenhang, zum echten Drachenstandort geführt hatte.)

Aber zurück zu dem Weiher mit seinen Bäumen: Auf der hergeleiteten DS 4 steht ja in Rückwärtsschrift ?Eingang 100, Nahe Baum 2, am Fuss 50?. Also suchten wir vom Zufluss und Abfluss des Weihers im Hundertmeterabstand nach zwei sich nahestehenden Bäumen. Der Abfluss erwies sich auch noch als genauso rotbraunes Rinnsal wie der ?Blutfluss? auf DS 4. Aber suche mal im Wald nach Bäumen. Mit unserer kräftezehrenden Stocher-Methode untersuchten wir Baum um Baum. Zugegebenermaßen, je später es wurde, desto mehr ging ich selbst zum Aussuchen der Bäume über und überließ meinem (nichträtselnden) Grabungsbegleiter die harte Sondierungs-Arbeit.

Gestört wurden wir nur mal kurz von der Polizei, die dort nach dem Rechten schauen wollte, sowie vom immer wieder einsetzenden Regen. Aber durchnässte Kleidung macht ja bekanntlich echten Drachensuchern, ebenso wie Drachenvergräbern, nichts aus. So verbrachten wir dort den Nachmittag bis hin zur Abenddämmerung. Bei Einbruch der Dunkelheit gaben wir auf. Gefunden hatten wir nichts.

Zu Hause rätselten wir (ja, mitten in der Nacht) noch weiter: natürlich, warum so weit weg am Weiher? Wir müssen direkt am Koordinatenkreuz suchen! Oder an der unmittelbar dahinter liegenden Quelle!

Roma und Hipparchos, an diesem Tage zu Hause geblieben, hatten mittlerweile auch noch einen Rätselweg vom Festspielhaus über den Siegesturm im Norden hin zu dieser Stelle konstruiert: nämlich über den Wanderweg durch die Waldabteilungen 3, 7 und 1 von oben zum tiefer liegenden Sportplatz und Weiher kommend (vgl. DS 1 ?schau von oben dann treppab, 3 dann 7 dann 1, wer weiss es klappt?), was unsere Theorie weiter zu untermauern schien.

Unserer Sorge, jemand der anderen Rätsler könnte in Bälde den Zeiger knacken und ebenso schnell auf der Karte unser Koordinatenkreuz an der Ruhstraße entdecken, brachte uns allerdings in ziemlichen Zeitdruck und Hektik. Und tatsächlich ließ sich mein nichträtselnder Grabungspartner (wir anderen hatten alle keine Zeit) erweichen, gleich am nächsten Tag nochmal hinzufahren und die Bäume in unmittelbarer Umgebung des Koordinatenkreuzes, des Sportplatzes sowie der Quelle (bei der es sich in Wirklichkeit wieder um ein größeres Quellgebiet handelte) nach auffälligen Bäumen, Doppelbäumen, Linden (vgl. DS 4), Bäumen mit Rindenwunde (vgl. DS 9), drei nebeneinanderstehenden Birken (vgl. DS 2), Palmen im Tannenwald (oder wie hieß das bei Herb?) zu untersuchen. Sprich, dieselben mit hunderten von 50 cm tiefen Sondierungslöchern, jeweils im 15 cm zu versehen. Alles wieder vergeblich.

(Dem Grabungspartner von damals an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank für seine aufopferungsvolle Arbeit ? und sorry für die Blasen an den Händen!)

Am nächsten Tag machte sich mein entnervter Grabungspartner früh morgens gleich wieder auf die Suche: nämlich auf diejenige nach einem Geschäft, das Metallsuchgeräte führte. Tatsächlich gelang es ihm, noch am selben Vormittag ein solches Gerät aufzutreiben. Er drückte es mir in die Hand mit den Worten, wir sollten nun doch lieber wieder ohne ihn weitersuchen. Gesagt, getan, am gleichen Tag fuhr ich nach der Arbeit ein drittes Mal zu unserem ?Platz der Ruhe?. Diesmal mit Metallsuchgerät.

Bei der Gefahr sich annähernder Jogger pflegte ich es kurz hinter Bäumen oder Büschen abzulegen, so dass ich lediglich mit Fragen konfrontiert wurde, ob ich denn schon Pilze gefunden hätte. Diese fand ich zwar nicht, stattdessen aber schöne zerbeulte Bierdosen, Kronkorken und rostige Nägel. Alles, nur keinen Drachen. Drei Stunden Anfahrt ? drei Stunden Suche ? drei Stunden Rückfahrt ? allmählich hatten wir genug von der Suche nach Bäumen in einem Wald voller Bäume.

Trotzdem gaben wir nicht auf: Am darauffolgenden Freitag (wie gesagt, wir waren in ziemlicher Hektik, weil wir uns durch die Zeiger-rätselnde Restgemeinde verfolgt fühlten) machten sich Hipparchos und ich erneut auf den Weg. Wieder mit neuen Baum-Rätsel-Theorien: Stehen nicht auf dem Glassarg von DS 10, direkt hinter den Koordinaten-Zahlen 86 und 40 rechts und links zwei braune Bäume, als Säulen getarnt? Und stehen die nicht genauso nebeneinander wie die beiden Kreise im Vorwort? Diese haben den Durchmesser 24 mm und sind 33 mm auseinander. Also suchen nach Bäumen mit 24 cm Durchmesser und 33 cm Entfernung, oder 3,3 m Entfernung, oder... Es wurde immer komplizierter. Hipparchos fand dann noch einen Steinbruch in der Nähe, mit genau solchen Felsen wie auf DS 4 abgebildet. Und mit in den Boden eingelassenen runden Betonringen (?der Boden des Runden? von DS7). Wieder zahlreiche Sondierungsversuche. Wieder vergeblich.

Nach Übernachtung in Bayreuth griffen wir dann doch zum Telefonhörer und fragten bei Herb nach: Die Koordinaten und ihr Zusammentreffen mit Platz und Ruh waren lediglich Zufall gewesen. Tja, war wohl nichts...

Den nächsten Tag verbrachten wir dann wieder mit unserer ursprünglichen Idee: dem Roten Main.
Ausgehend von meiner damaligen Kontinente-Theorie mit der Eremitage (Eremitage-Parnaß-Montplaisier) und von dort aus über ?Kein Anfang und kein Ende, nimm 3 (die drei Kontinentenorte) und schlag die Wende (dreh dich um), suche den Turm und schau gut hin? (DS 9) gingen wir wiederum vom Siegesturm, also dem Norden von Bayreuth aus.

So fingen wir systematisch an, den kompletten Roten Main, angefangen von 12 km nördlich von Bayreuth (bei Neuenreuth) bis hin zum Stadtgebiet von Bayreuth zu untersuchen. Wegen der die ganze Zeit bereits favorisierten DS 10 und DS 4 (?klipp klapp, die Mühsal ist links zu finden, ein Steg mag sich von Ufer zu Ufer winden, ... suche genau, hier findest du mehr? sowie der Windungen des ?Blutflusses?) inspizierten wir der Reihe nach ALLE Roter-Main-Brücken, Mühlen, einschlägigen Flusswindungen, markanten Bäume etc. in diesem Bereich. Wie üblich hinterließen wir zahllose Probebohrungen unseres Sondierstabes. Das heißt genaugenommen, Hipparchos´ Sondierstabes ? ich selbst trug inzwischen lieber unser schönes neues Metallsuchgerät durch die Gegend.

Wir entdeckten Radweg-Schilder, die Räder verdächtig nach den beiden Kreisen im Vorwort aussehend, Markierungen eines Ökoweges mit Eule (vgl. Eule in der Höhle auf DS12), den Bayreuth-Rundweg mit Wegmarkierung R ein Stückchen identisch mit dem Wanderweg 10 verlaufend (R10 + R10 + Wassermitte von DS5, also von dort aus wieder an den Roten Main?) und vieles andere mehr, alles nur keinen Drachen. Doch, ja, ein sehr hübsches Cafe-Restaurant ?Mühle?, mit wundervollem Blick vom Biergarten aus auf potentielle Grabungsstätten am Roten Main.

Der Nachmittag gehörte dem innerstädtischen nördlichen Roter Main-Bereich von Bayreuth (ein wunderbarer Holzsteg über den in den Roten Main einmündenden Mistelbach, darunter runde Betondeckel als ?der Boden des Runden?). Vom Mistelbach aus kamen wir auf die Idee, nun auch noch Schloss Fantaisie anzufahren, im Westen Bayreuths. Wenn wir nun schon die Eremitage und das Festspielhaus hatten, als dritte Sehenswürdigkeit sozusagen.

Schloss Fantaisie: wunderbar! Der Park selbst kommt natürlich nicht in Frage, aber das ansteigende Waldgebiet dahinter! Zuerst schon mal der ?Platz der Ruhe? (der Friedhof) am Parkplatz am Waldrand. Dann der plötzlich entdeckte Turm (ebenfalls mit dem Namen Siegesturm)! Genau in Nordrichtung vom Turm aus eine Schneise durch den Wald mit Blick auf das Schloss. Und in der Mitte zwischen beiden: ein kleiner See! Und die vielen großen Felsblöcke überall! Fantastisch.

Der Rätselweg war auch schnell hergestellt: Wieder einmal über ?kein Anfang und kein Ende, nimm 3 und schlag die Wende, suche den Turm und schau gut hin...?, diesmal von der Eremitage (den vermeintlichen drei Kontinenten aus) den ersten Satzteil interpretiert als ?ziehe einen Kreis?, womit der Bayreuth-Rundweg gemeint sein könnte. (Der Bayreuth-Rundweg ist auf der Karte eingezeichnet und verbindet alle Sehenswürdigkeiten rund um Bayreuth: Eremitage, Siegesturm, Schloss Fantaisie etc. Im übrigen verläuft er auch mitten durch den Biergarten des Forsthauses Kamerun. Wir hatten ihn von daher auch später noch oft bei unseren Rätselherleitungen im Visier.)

Zurück zu Schloss Fantaisie: Mit Metallsuchgerät und Sondierungsstab machten wir uns wie üblich an die Arbeit. Zuerst der Fuß des Turmes. Dann auf dem weiteren Weg alle großen Felsen, vor allem die mit markanten, 2qm-mäßigen Überhängen. Der See in der Mitte zwischen Turm und Schloss erwies sich als Glücksfall: mit Insel, wie auf DS 9, und kleinem Türmchen obendrauf, ähnlich dem von DS 5.
Kleiner Wasserfall an der Seite (vgl. DS 3). Und daneben eine nach oben in den Wald führende Treppe. (DS 1: ?schau von oben dann treppab, 3 dann 7 dann 1...). Also Treppenstufen abgezählt, am Fuße des danebenliegenden malerischen großen Felsen gegraben, usw.

Zwei nebeneinanderliegende Weiher (vgl. DS 6) entdeckt, in der Nähe eine Felsbrücke mit prima 2qm-mäßigem Grabungsort darunter, einen Thalmühlbach (?klipp klapp die Mühsal...? von DS 10) und vieles andere mehr. Wieder zahlreiche Probebohrungen hinterlassen. Wieder nichts.

Am Abend, eigentlich schon auf der Heimfahrt, kurz vor der Auffahrt auf die Autobahn: Noch eine kurze Inspektion des Roter Main-Bereiches zwischen Eremitage und Bayreuth-Innenstadt, von der Hölzleinsmühle aus. Hier noch eine Steinbrücke und eine ganz wunderbare Holzbrücke entdeckt, aber dann wurde es dunkel und wir beendeten unseren Besuch. Erfolglos, müde, erschöpft, enttäuscht.

Sechs Vor-Ort-Besuche innerhalb von zehn Tagen, jedesmal mit stundenlanger Anfahrt oder sogar Übernachtung verbunden ? allmählich hatten wir die Nase voll. Unsere Familien sowieso schon seit langem. Also fuhren wir erst mal in Urlaub.

(Fortsetzung folgt)
Elli
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Beitrag von Elli »

Im Urlaub, Anfang Juni, hatten wir dann endlich Zeit, unser Metallsuchgerät einem Härtetest zu unterziehen: Es versagte gnadenlos. Ein 50 cm tief vergrabenes Metallstück, etwa 10 x 20 cm groß, war es nicht in der Lage anzuzeigen. Ein zweiter Versuch mit Alufolie in geschätzter Koffergröße funktionierte dann zwar, aber zuverlässig war das ja nun wirklich nicht.

Also hieß es weiter für Hipparchos, seine Löcher im 15 cm-Abstand mit der Sondierstange zu bohren, während ich elegant das Metallsuchgerät um ihn herum schwenkte. Die Dialoge dabei hat man sich in etwa so vorzustellen:

Du, Hipparchos, da piepst ! (Ich hatte ja den Kopfhörer auf, so dass er das nicht hören konnte.) ? Ja, wo denn? ? Hier, genau hier. ? (stocher, stocher) ? Da ist es viel zu hart, da hat noch niemand gegraben. ? Ja? Es hat aber eindeutig gepiepst. ? Ne, echt nicht, da KANN noch gar niemand gegraben haben. Das sieht man doch. ? Wirklich? Willst Du es nicht nochmal versuchen? ? Ne, echt nicht. Pack doch Deinen Spaten aus, wenn Du meinst...

Oder: Hipparchos, da am Fuße des Schildes piepst es ganz gewaltig! Überall! ? Ja? - (stocher, stocher, peng) ? Na klar, das ist der Betonsockel des Schildes. ? Meinst Du? Wieso Beton, das ist doch kein Metall? ? Trotzdem. (stocher, peng) ? Hörst Du das nicht? ? Was denn? ? Na, da klingt doch das Schild mit, wenn ich auf den Beton stochere. ? Ja? ? Ja. (stocher, peng) ? Meinst Du wirklich? ? etc.

Des weiteren hatten wir im Urlaub viel Zeit, uns neue Rätseltheorien auszudenken. Wir wollten ja als nächstes noch den Süden Bayreuths abgrasen. Hier war es jedoch viel schwieriger mit den Herleitungen über die Kontinente. Wir entwickelten dazu drei Theorien, die wir in der Folgezeit je nach Bedarf alternativ für unsere gedachten Herleitungen verwendeten.

Erstens immer noch meine Eremitage/Parnass/Montplaisir-Theorie, die allerdings im Norden nahezu nichts mehr hergab, was wir nicht schon abgesucht hatten. Nördlich der Eremitage kam in unseren Augen lediglich der Bereich bis Walkmühle und Pudermühle in Frage, weiter nördlich hätten wir uns zu sehr dem Ort Ruh genähert, dessen Sportplatz uns bereits genug Nerven gekostet hatte.

Hipparchos hatte meine Eremitage-Kontinente-Theorie schon immer angezweifelt, er favorisierte das Forsthaus Kamerun. Er war allerdings auch noch nie dort gewesen. Für unsere geplante Suche am südlichen 12 km-Abschnitt des Roten Mains brauchten wir es zur rätselmäßigen Ableitung jedoch unbedingt.

Da wir nach wie vor keine passenden Asien- und Amerika-Orte zu Kamerun finden konnten, beschlich uns allmählich der Verdacht, sie könnten möglicherweise gar nicht existieren. Genaugenommen liegt ja von jedem Punkt in Deutschland aus ?Asien im Osten? und ?Amerika im Westen?. Wir versuchten, uns das Ganze anders herum zu überlegen: Wenn Herb nun Kamerun entdeckt hatte und für sein Rätsel verwenden will, vielleicht hält er es ja für eine besonders gute Verschlüsselungsmethode, es zwischen den Worten Amerika und Asien zu verstecken?

Unsere dritte Kontinente-Theorie verwendete Kamerun sowie zwei reichlich schwache Kandidaten: die Eremitage für den Osten und den Roten Hügel im Heinersreuther Forst für den Westen. Diese drei hatten wenigstens den Vorteil, dass sie auf dem Bayreuth-Rundweg lagen (?Kein Anfang und kein Ende, nimm drei und schlag die Wende? DS 9). So konnte man vom Rundweg aus noch alle möglichen Rätselableitungen versuchen, z.B. zum Teufelsgraben (vgl. Bibel und Totenschädel auf DS 3) oder Teufelsloch (mit Wasserfall, vgl. DS 3) im Heinersreuther Forst, letzteres als Naturschutzgebiet allerdings sowieso nicht in Frage kommend.

Mit diesen Kontinente-Theorien ausgestattet, ging es Mitte Juni zum siebten Vor-Ort-Besuch in Bayreuth. Mit dem Vorsatz, den kompletten Roten Main von Bayreuth-Innenstadt bis zum Ende des 12 km-Umkreises bei Creussen zu untersuchen

Wir begannen systematisch vom Norden her. Zuerst die Autobahnbrücke. Ja, die Autobahnbrücke über den Roten Main. Beton, aber man weiß ja nie, darunter gucken kann auf jeden Fall nicht schaden. Hölzleinsmühle in der Nähe hatten wir schon, ebenso die nächsten beiden Stege. Mit dem Auto weiter Richtung Innenstadt zur Oberfrankenhalle. Flussbett zwar mit ?Wasserfällen? (als solche ließen wir alles gelten was irgendwo mehr als einen halben Meter hinunterfloss), jedoch alles betoniert. Beim Weg zur nahegelegenen Kleingartenanlage beäugten uns die Leute so misstrauisch, dass wir wieder umkehrten.

Jetzt von der Eremitage aus (deren unmittelbare Umgebung wir ja bereits im ersten Vor-Ort-Besuch abgesucht hatten) weiter nach Süden. Hier unser ganz heißer Kandidat: der nördliche Fuß des Steges neben der Grunauer Mühle. Es musste unbedingt der nördliche Fuß sein, da wir von unserer Rätselableitung her (Eremitage als Kontinente, dann ?nimm 3 und schlag die Wende, suche den Turm?, also drehe dich bei den drei Kontinenten um und gehe weiter zum von dort aus weithin sichtbaren Kirchturm von Neunkirchen) das Nachwort mit ?im Norden? noch übrig hatten.

Große Enttäuschung vor Ort: Die Grunauer Mühle war, wie fast alle anderen bisherigen Mühlen auch, nichts anderes als ein Bauernhof. Mit herumlaufenden Bewohnern, heftig kläffendem, freilaufendem Schäferhund, breiter, asphaltierter Brücke und das auch noch an der jeweils landschaftlich unattraktivsten Stelle, nämlich im Tal gelegen. Meine Begeisterung für Mühlen begann gewaltig zu sinken.

Bei Neunkirchen suchten wir einige Zeit nach dem auf einer unserer vier verschiedenen Karten eingezeichneten ?Sühnestein?, wobei wir allerdings auch keine Idee hatten, wie Herb ausgerechnet auf diesen Namen für sein Ziel gekommen sein sollte. Leute versicherten uns, der Sühnestein sei gar nichts besonderes, und so blieb er eines der wenigen markanten Dinge auf unserem Weg, die wir ausgelassen hatten. Und die uns hinterher immer wieder Kopfzerbrechen bereiteten, ob nicht gerade sie die entscheidende Stelle gewesen sein konnten.

Aber nun wurde es spannend: Neunkirchen, der von der Eremitage aus weithin sichtbare Kirchturm (?suche den Turm und schau gut hin? DS 9). Und endlich begann die Landschaft attraktiver zu werden! Bis hierher war alles nur flach gewesen. Auch der komplette Roter Main-Bereich nördlich von Bayreuth: flach, nur Felder. Aber hier begann Wald und Hügelland. Und mittendrin der Rote Main mit seinen Mäanderkurven, in den Windungen schluchtartig sich eingrabend, sehr malerisch.

Also erst mal Neunkirchen, Bruckmühle. Mit Brücke, wie ja schon der Name sagt. Ein schön von Ufer zu Ufer sich windender hölzerner Steg, direkt neben der eigentlichen Straßenbrücke. An dessen Fuß bester Sandboden, allso reichlich Gelegenheit für Hipparchos und seinen Sondierstab.

Danach wurde es plötzlich schwierig, dem Roten Main weiter zu folgen: Bis zur Steinbrücke ging es noch, aber dann verschwand der Fluss auf einmal in dschungelartigem Bewuchs. Keine Chance.

Also weiter bis zum nächsten Weg und zur nächsten Brücke (zwischen Neunkirchen und Meyernreuth): unserem ultimativen Drachenstandort! (mit Betonung auf ?unser?, nicht Herbs). Der absolut schönste Holzsteg über den Roten Main im kompletten Umkreis von 25 km um Bayreuth. Mitten im Wald, malerisch, idyllisch, einsam gelegen, zu beiden Seiten hin ansteigender Steilhang, von weiter weg nicht einzusehen, unter dem Steg gut grabbarer Boden, 2qm-mäßig, der Steg selbst ziemlich neu und von der Holzkonstruktion her wirklich schön gemacht.

Und rätselmäßig sogar von beiden Richtungen her ableitbar: Eremitage (Kontinente) ? Kirchturm von Neunkirchen (?suche den Turm?) ? an der Bruckmühle rechts abbiegen (?klipp klapp die Mühsal ist links zu finden?) - bis zum Steg weitergehen (?ein Steg mag sich von Ufer zu Ufer winden?). Oder wahlweise: Kamerun (?Afrika?) ? auf dem Rundweg (?kein Anfang und kein Ende?) nach Norden gehen (?im Norden ist er verborgen?) ? Schlehenmühle und Bodenmühle links liegenlassen (?klipp klapp, die Mühsal ist links zu finden?) ? ebenfalls wieder den markierten Rundweg bis zum Steg weitergehen.

Die Füße dieses Holzsteges kosteten uns einiges an Zeit, die untersuchten wir gründlich. Ich setzte zwischendurch wegen Regen mit meinem Metallsuchgerät mal aus, aber Hipparchos war unermüdlich. Jedoch erfolglos. Er stapfte in der Nähe noch zu zwei weiteren kleinen Stegen, die er auf der Karte entdeckt hatte, aber wieder nichts.

Damit hatten wir für´s erste genug von erfolglosen Suchaktionen und gingen Mittagessen. Ins Forsthaus Kamerun. Und siehe da: Bei plötzlich wieder einsetzendem Sonnenschein und in geöffnetem Zustand erwies es sich plötzlich als sehr nettes Restaurant mit ausgezeichnetem Essen. So stieg es in unserer Einschätzung als potentieller Afrika-Ort wieder sprunghaft an.

Besonders gut gefiel uns, dass der schon länger favorisierte Bayreuth-Rundweg (?nimm drei und schlag die Wende?) mitten durch den Biergarten führt. Also folgten wir ihm in seinem zunächst ein kurzes Stück östlich und dann nach Norden führenden Verlauf. An der Wegkreuzung, an der Bayreuth-Rundweg und Rotmainweg zusammentreffen (vgl. Herbs Beispiel ?Wegkreuzung, Hinkelstein?), immerhin ein toter Baumstumpf, entfernt an den Baum mit Rindenwunde von DS 9 erinnernd.

Nächste verdächtige Stelle, wo der von Kamerun kommende Nebenbach von links her in den Roten Main mündet, ähnlich wie auf DS 4 ein kleiner Bach von links mündet. Zwei dicht nebeneinander stehende Bäume (vgl. ?Baum 2? auf DS 4) genau an dieser Stelle waren die nächsten Opfer von Hipparchos Probebohrungen im Wurzelbereich. (Ich hoffe sehr, dass die Wälder rund um Bayreuth keine bleibenden Schäden durch unsere Aktionen davongetragen haben.)

Dann weiter den Roten Main abwärts, an einem kleinen Wasserabsturz (vgl. ?Wasserfall? von DS 3) vorbei, durch ein sehr hübsches Wäldchen. Rechts der idyllische Rote Main, links ein von ihm abgezweigtes Bächlein, so dass man praktisch auf einer Art großer Insel lief. Für die Insel auf DS 9 bei weitem zu groß ? trotzdem mussten wiederum zahlreiche Bäume als Untersuchungsgegenstand herhalten.

Dann die Abbiegung nach links zur Schlehenmühle hin (?klipp klapp , die Mühsal ist links zu finden?). Kurz bevor man sie erreicht, biegt der Bayreuth-Rundweg nach rechts ab, über einen wunderbaren Holzsteg. Dort geht es 7 Stufen treppab (vgl. DS 1 ?schau von oben, dann treppab 3 dann 7 dann 1), aber das Stück Erde unter der Brücke (?behütet, beschützt, vor Sonne und Regen?) am Brückenfuß ist etwas schmal, da war uns die Gefahr zu groß, bei Probebohrungen stattdessen im Roten Main zu landen.

Die Schlehenmühle selbst kam nicht in Frage: Bauernhof, kläffender Schäferhund, herumlaufende Bewohner.

Also über den Holzsteg hinüber, dem Bayreuth-Rundweg folgend. Die Schlehenmühle links liegen lassend (?klipp klapp, die Mühsal ist links zu finden?) ? vielleicht war ja dies ein Detail auf dem zu suchenden Rätselweg. Bis zum Parkplatz rechts hinter dem gegenüberliegenden Gasthaus gingen wir noch, um einen Blick auf die Fortsetzung des Bayreuth-Rundweges zu werfen, dann kehrten wir um, unser Auto holen.

Auf dem Rückweg noch die Strecke direkt nördlich von Kamerun absuchend, vor allem den auf der Topo-Karte eingezeichneten kleinen See und die dortigen Wegkreuzungen (vgl. Herbs Beispiel ?Wegkreuzung, Hinkelstein?). Außer einem überdachten Schild (?behütet, beschützt, vor Sonne und Regen?) fanden wir nichts, nur befanden sich dort gerade Spaziergänger, so dass wir ausnahmsweise auf Probebohrungen verzichteten.

Von Kamerun aus dann mit dem Auto zum Parkplatz westlich der Schlehenmühle. Ja, genau, DEM Parkplatz! Ideal für alle Drachensucher, um dort zu parken. Aussteigen, als erstes die Brücken inspizieren. Nichts besonderes, die alte Steinbrücke ganz schön, aber viel zu nahe an der Straße. Hier konnte jederzeit ein Auto kommen, und Herb hatte ja gesagt, er sei ganz bestimmt nicht beobachtet worden.

Wie immer einen Blick unter die Brücken geworfen. Aber die Umgebung war uns zu stark zugewachsen, als dass wir uns die Mühe gemacht hätten, auch noch zu den Füßen hinunter zu steigen. So versuchten wir, über das Brückengeländer gebeugt, unten irgendwas zu erspähen, aber natürlich brachte uns das aus diesem Winkel nicht viel.

Wenn wir das gewusst hätten: 13. Juni 2004, irgendwann nachmittags, und wir waren direkt über ihm gestanden!!

Hipparchos machte noch ein Foto für seine hunderte Bilder umfassende Sammlung potentieller Grabungsstätten, dann ging er noch ein gutes Stück den Roten Main entlang nordwärts. Er wollte sich den Zufluss des Seitenbaches und die nächste Windung ansehen. Ich blieb derweil im Auto sitzen, ich war die Woche zuvor krank gewesen und noch nicht so ganz wieder fit. Nichtsahnend, was sich hinter mir, ein paar Meter tiefer verbarg.

Als nächstes fuhren wir zur Bodenmühle. Sehr heißer Kandidat, wegen der Querrangierung von ?Boden? (vgl. ?der Boden des Runden? DS 7) und ?Mühle? (vgl. ?klipp klapp die Mühsal? DS 10). Und direkt am Höhenpunkt ?371,8? gelegen (vgl. ?3 dann 7 dann 1? auf DS 1). Dort angekommen erneute Enttäuschung: Kein Steg, sondern ein niedriger asphaltierter Flussübergang, nicht mal mit richtigem Fuß. Und zusätzlich zu Bauernhof, herumlaufenden Leuten, kläffendem Schäferhund hier auch noch freilaufende Hühner rund um die Brücke.

Hipparchos machte sich dann auf zur südlich der Bodenmühle gelegenen ?Hammerleite?. Schließlich lagen ja im Goldschatz von Kriemhild auf DS 11 zwei hammerartige Gebilde. In einer unserer verschiedenen Karten des Gebiets stand allerdings auch ?Hammelleite?, einen Hammel konnten wir allerdings auch mit dem besten Willen nicht im Buch erkennen. Aber egal. Die Hammerleite entpuppte sich als große, steile, rötliche Felswand, von der Kurve des Roten Mains in den Hügel gegraben. Viele Felsen, um an deren Füßen zu nach Drachen zu suchen. Lediglich zerbrochene Glasscherben und Müll störten den idyllischen Eindruck.

Die wunderbar wie ein Drachenkopf gewundenen Mainschleife östlich der Bodenmühle (man muss die Karte dazu um 90° im Uhrzeigersinn nach rechts drehen, Schnauze des Drachen nach rechts zeigend, na ja, eher einem Hundekopf mit abgeschnittenen Ohren ähnelnd), brachte auch nichts weiter. Dabei wäre die Rätselanalogie mit dem bis jetzt völlig unnützen Drachenkopf vor der Kriemhildsburg von DS 11 so schön gewesen. Und weist nicht der Sockel einen merkwürdigen Kringel auf, der auf das Mühlenzeichen auf der Karte hindeuten könnte?

Fündig wurde Hipparchos nicht. Den Roten Main noch weiter nördlich der Bodenmühle zu verfolgen, konnten wir uns sparen. Das erste Stück war über das Feld mit den Hühnern zu überblicken. Und den dahinter liegenden Teil im Wald hatten wir schon am Vormittag, von Neunkirchen her kommend, abgesucht.

Also weiter in den Bereich südlich von Kamerun. Wie wir von dort aus eine logische Rätselherleitung finden sollten, wussten wir nun wirklich nicht. Aber den 12 km-Radius wollten wir schon noch fertig absuchen. Sicher ist sicher.

Die Roter Main-Brücke im Wald zwischen Ottmannsreuth und Emtmannsberg noch mit halbwegs markantem Baum (mal wieder gründlich abgestochert), die Brücke hinter der Eimersmühle (auch ein Bauernhof), die in der Karte eingezeichnete Sandgrube, sogar die Eisenbahnbrücke, die kleinen Seen hinter der Sägmühle, die Hammermühle (wieder mit Rätselbezug über die beiden ?Goldhämmer? auf DS 11). Die beiden Sportplätze am Galgenberg bei Linhardshaus ließen wir aus, auch wenn sie auf der Karte noch so sehr den beiden Seen auf DS 6 ähnelten. Aber der zwischen den Seen steckende Pfeil markierte ja den Ringstandort, und hier nun zwischen zwei Sportplätzen zu graben erschien uns doch etwas absurd.

Der südlichste Punkt des 12 km-Umkreises, der Ort Creußen, hatte nun wieder deutlich mehr Rätselbezug: die malerische Stadtmauer, im großen Torturm das Krügemuseum, genau wie auf DS 11 die goldenen Krüge in Kriemhilds Burg! Und das alles über einer hübschen Roter Main-Schleife gelegen! Wir hatten zwar bisher die zwischen Kulmbach und Bayreuth verlaufende ?Bier- und Burgenstraße? als Kandidaten für die goldenen Krüge auf DS 11 sowie DS 2 in Kombination mit der Burg von DS 11 (dem Wappen von Burgkunstadt ähnelnd) vermutet, als Teil einer potentiellen Herleitung von Burgkunstadt nach Bayreuth, aber warum nicht auch das Krügemuseum.

Oben an der Stadtmauer fanden wir nichts Markantes zum Graben, also wieder hinunter, die Roter Main-Schleife abgesucht. Ein Stück weiter flussaufwärts auch noch, der Vollständigkeit halber, bis hin zur Grenze des 12 km-Radius um Bayreuth. Wieder nichts.

Etwas Zeit hatten wir noch, also nochmal zurück in das Gebiet nördlich von Schlehen- und Bodenmühle: Hipparchos hatte im ADAC-Atlas einen dort eingezeichneten ?Hühlturm? entdeckt. Vielleicht könnte dieser von Kamerun aus irgend etwas mit ?suche den Turm und schau gut hin? (DS 9) hergeben. Die Suche nach dem Turm, irgendwo mitten im Wald, kostete uns allein bestimmt eine Stunde, er erwies sich nämlich als unauffindbar. Anwohner erklärten uns dann, er sei schon vor etwa 60 Jahren abgerissen worden.

Damit hatten wir nun alles, was im Umkreis von 25 km um Bayreuth in unseren Augen überhaupt nur in Frage kam, abgeklappert. Wir wussten nicht mehr, was tun.

Vier Tage später, Mitte Juni, hörten wir, dass der ?Zeiger? geknackt worden war und sich offenbar in Windeseile unter den Rätslern herumgesprochen hatte: das B4 auf DS 7, als Zeiger in Richtung 4 Uhr von Burgkunstadt nach Bayreuth zeigend.

Und gleichzeitig erfuhren wir auch, dass wir gar nicht so einsam und allein auf weiter Flur in und um Bayreuth gewesen waren, wie wir gemeint hatten: Die Erstlöser des Zeigers (Frodo, Marvin und Heaven) hatten diesen bereits vor vier Wochen, gerade mal vier Tage nach dem entsprechenden Posting von Herb, entschlüsselt gehabt und waren ebenfalls im Zielgebiet unterwegs. Schade, dass wir uns nie getroffen haben. Aber vielleicht auch ganz gut, dass wir nichts davon gewusst hatten, sonst hätten wir uns wohl noch mehr unter Zeitdruck gefühlt.

Zum jetzigen Zeitpunkt war das sowieso alles egal. Wir hatten getan was wir konnten, aber weit und breit nichts gefunden. So kapitulierten wir, zumindest einstweilen, und überließen unseren Miträtslern das Feld.

Bis zum nächsten Tipp von Herb. Dem entscheidenden Tipp. Den vom 11. Juli im Phorum.

(Fortsetzung folgt.)
Elli
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Beitrag von Elli »

Natürlich waren wir in unserer vierwöchigen Pause nicht untätig. Zu Hause musste ja auch einiges erledigt werden: Die Postings von Herb im Phorum aus den letzten Wochen kopieren, zusammenstellen, von Unwichtigem befreien, mit Markierungsstift in verschiedenen Farben - je nach Themenbezug ? anstreichen und in der entsprechenden Unterabteilung meiner zwei dicken, säuberlich sortierten Ordner einheften.

Ebenso die Standorteinreichungen durchsehen, welche davon definitiv beantwortet oder welche lediglich mit ?kein Kommentar? versehen waren. Letztere nochmal extra zusammenstellen, zur weiteren Bearbeitung. Dann alle Mails unseres regen Team-Mailwechsels ein weiteres Mal durchschauen, ob sie vielleicht Rätselideen enthielten, die man noch weiter ausbauen könnte.

Der gesammelte Herbsche Zitatenschatz, den man als Drachensucher natürlich längst auswendig kennt, sollte auch mal wieder durchgeblättert und in der Erinnerung aufgefrischt werden. Ebenso die Artworks, in denen ich tatsächlich ein bisher von uns unbeachtetes Detail entdeckte: Die auffällig gezeichnete Gürtelschnalle der Dame rechts auf dem Artwork von DS 7. Erinnerte sie in ihrer Form nicht deutlich an ein Mühlenzeichen auf der Karte? Und warum war sie im Nibelungen-Buch auf DS 7 dann verschwunden? ? Sehr verdächtig!

Überhaupt entwickelte sich DS 7 für uns allmählich zur zweiten, zentralen Verschlüsselungs-Seite des Buches. DS 7 enthält nicht nur die Endziffern des Codes (11X), sondern auch die Fortsetzung für die Januar-Seite (03) sowie den Zeiger (B4). Das heißt für die zugrunde liegende Rätselkonstruktion: Man kommt durch den ?zweiten Rätselweg über den Code? auf DS 7 und findet dort mit der Januar-Seite des Übelacker-Buches den Stern Eta mit Burgkunstadt, und durch den Zeiger von Burgkunstadt aus die Fortführung nach Bayreuth. Zudem ist DS 7 die Verschlüsselung der Stadt Bad Harzburg, die wir für den ?ersten Rätselweg? über den Code brauchen.

Als erste zentrale Verschlüsselungsseite hatten wir, wie bereits beschrieben, seit langer Zeit DS 10 in Verdacht.. Egal ob man jetzt meine Kreuzungslinie mit den Kilometerangaben dazu nimmt oder (wie Hipparchos und Roma bevorzugten) nicht: Die beiden Zahlen 86 (für Landshut) und 40 (für Bad Harzburg) auf dem Glassarg verschlüsseln den ?ersten Rätselweg über die Städte?. Dies passt auch gut zu Herbs Aussage, der Drache könne bereits mit zwei gelösten Städten gefunden werden. In Mitte zwischen beiden Zahlen ist auf dem Glassarg der Drache abgebildet, und genau in der Mitte der Verbindungslinie der beiden Städte befindet sich Burgkunstadt. Und beide Rätselwege haben dasselbe Ziel.

Dass sich nun ausgerechnet auf der Seite für Bad Harzburg mit dem Zeiger die Angaben für die Fortsetzung des ?zweiten Rätselweges? fanden, bestätigte uns in unserer Theorie. Und sie legte nahe, dass sich dann auf der Seite für Landshut ebenfalls weiterführende Rätseldetails befinden sollten. Der Spruch mit der Mühle und dem Steg, oder die Zahlen 86 und 40 als Querverweis auf DS 4 und 9, wo diese Zahlen ebenfalls vorkommen.

Natürlich hatten wir auch diverse andere Theorien ausprobiert zu der Frage, welche der Doppelseiten man wohl für den weiteren Rätselweg zum Drachen noch bräuchte. Irgendein System musste ja dahinter stecken.

Da gab es zum Beispiel meine ?Rätselketten-Theorie?: von den Lilien auf DS 4 zu den Lilien auf DS 3. Von dort aus mit den Hasen von DS 3 zu den Hasen von DS 9. Von da aus weiter mit den drei Vögeln von DS 9 zu den drei Vögeln auf DS 12, usw. Nur leider fehlte dieser Theorie der Anhaltspunkt: Wo hätte man anfangen und wo aufhören sollen?

Sehr beliebt war in unseren gedachten Rätselherleitungen die Idee, die Schlüsse der Rätsel-Sprüche könnten die betreffenden Seiten mit weiterführenden Details markieren. Formulierungen wie ?die Rätselei, die macht hier Sinn?, ?Das Bild nur genau, das ist anzusehn? oder ?Suche genau, hier findest du mehr? klangen ja deutlich anders als etwa die Schlüsse ?mit Weile, fall nicht hin? oder ?wer weiß es klappt?, ganz zu schweigen von den Seiten, die gar keine Sprüche enthielten.

Der immer wieder im Buch abgebildete Drachen hätte natürlich auch eine Markierung der zu verwendenden Buchseiten sein können.

Inzwischen versuchten wir auch, Sprüche oder Bilddetails ?querzurangieren?, zum Beispiel mit unserer sogenannten ?Doppelwort-Methode?: ?Boden? von DS 7 und ?Mühsal? von DS 10 ergibt ?Bodenmühle?. Die Abbildungen von ?Siegfried? und ?Turm? auf DS 5 ergeben ?Siegesturm?. ?Krüge? auf DS 2 und 11 sowie ?Hof? auf DS 5 ergänzen sich zu ?Krugshof?. ?Hasen? auf DS 3 und 9 sowie ?Hof? auf DS 5 zu ?Hasenhof?. ?Hasen? auf DS 3 auf der ?Höhe? sitzend werden zu ?Haselhöhe? usw.

Hipparchos bemühte sich derweil, durch fleißige Internet-Recherche weitere Möglichkeiten im Umkreis von Bayreuth ausfindig zu machen: zum Beispiel den Röhrensee mit seiner markanten Insel (nur wie hätte man zu dieser hinüber kommen sollen?), hergeleitet durch eine in nördlicher Richtung verlaufende Peillinie von Kamerun aus zwischen den Themenbereichen Amerika und Asien im Ökologisch-Botanischen Garten hindurch.

Und wie immer saßen wir stundenlang über unseren Karten. Ortsnamen lesen und auf potentiellen Rätselbezug untersuchen, Zentimeter für Zentimeter nach markanten Dingen absuchen, Fluss- und Wegeverläufen folgen, wieder und wieder.

Eine Lieblingsbeschäftigung von mir bestand darin, den von DS 4 auf Folie abgepausten Verlauf des ?Blutflusses? über die Karte zu halten und auf Analogien mit Flusswindungen zu vergleichen. Und da gibt es eine ganze Menge davon. In allen Varianten: Folie richtig herum, auf dem Kopf stehend, sich in kleinerem oder größerem Maßstab innerlich vorstellend etc.

Oder umgekehrt: den Flussverlauf nördlich von Kamerun bis Bayreuth auf Folie abzeichnen, dann in allen Richtungen über die einzelnen Buchseiten haltend und auf identische Formverläufe hoffend. Im Gegensatz zum ?Blutfluss? und den Flusswindungen war mit dieser Methode allerdings keine einzige Parallele zu finden.

Genug der Theorie. Am 11. Juli erschien wie angekündigt Herbs offizieller Tipp zu den Kontinenten im Phorum. Und tatsächlich, unser in den letzten Wochen gehegter Verdacht bestätigte sich: Asien und Amerika existierten überhaupt nicht! Es gibt nur Afrika ? Asien und Amerika solle man sich ?globaler denken?, also tatsächlich das echte Asien im Osten und das echte Amerika im Westen. Natürlich liegen von jedem Punkt Deutschlands aus ?Asien im Osten? und ?Amerika im Westen?, kein Zweifel.

Damit Herb nicht wieder behaupten könnte, kein einziger Rätsler wäre jemals auf diese Idee gekommen (so wie damals beim Z-2), reichten wir noch am Tag zuvor genau diese Theorie bei ihm ein. Schließlich kamen ja für seinen angekündigten Tipp zu den Kontinenten unserer Erwartung nach nicht viele Dinge in Frage: Entweder er würde endlich eine Entfernung angeben, in welchem Abstand man sie suchen solle, oder er würde sagen, dass sie bis auf Afrika überhaupt nicht existierten. Ich hatte extra in der Herbschen Zitatensammlung alles nochmal nachgeschlagen: Es war tatsächlich immer nur vom ?Ansatz für den Kontinentenspruch?, aber nie von den Kontinenten selbst die Rede gewesen.


Inzwischen war auch Kamerun als von Herb gemeinter Afrika-Ort bekannt geworden. Von den von uns monatelang auf der Karte gesuchten Dreierverbindungen aus den diversesten Kontinente-Orten blieb nur ein einziger übrig.

Meine Eremitage/Parnaß/Montplaisir-Theorie war bereits vorher ausgeschieden, jetzt fiel auch die lange verfolgte Rundweg-Theorie flach: ?Kein Anfang und kein Ende, nimm 3 und schlag die Wende? ließ sich mit nur einem einzigen Ort nicht mehr anwenden. Unser potentielles Grabungsgebiet schrumpfte gewaltig.

Blieb also das Forsthaus Kamerun. Wir überlegten:

Kurz zuvor hatte Herb gepostet: ?Das ganze ist WIRKLICH einfacher, als viele es mit abenteuerlichen Konstruktionen herleiten wollen.? und: ?Andererseits sind einige excellente Standorte einschließlich superber Herleitung dabei, die, in meinen Augen zumindest, sogar besser als meine Lösung sind.?

Also das neue Motto: ?einfacher?!!!
Wie einfach konnte Herb gedacht haben?

?Afrika im Süden, ..., doch im Norden liegt er verborgen.? ? Also keine komplizierten Konstruktionen auf der Karte, sondern im wirklichen Norden.

Wie weit nördlich? ? Wir falteten zum ichweißnichtwievielten Male die Karte auf.
Nördlich von Kamerun bis nach Eremitenhof oder zur Eremitage als ?Platz der Ruhe?? ? Aber wenn die Eremitage der ?Platz der Ruhe? wäre, könnte man das ja viel leichter zufällig erraten als mühsam erst Kamerun zu errätseln. Und ohne Kamerun solle der Drachen ja nie und nimmer zu finden sein.

Also näher. Gefühlsmäßig geschätzt irgendwo zwischen Kamerun und Neunkirchen, weil nur bis dahin die Landschaft entlang des sich durch bewaldete Hügel windenden Roten Mains wirklich malerisch und idyllisch ist.

Rätsler X sei dem Drachenstandort bereits auf 1-2 km nahe gekommen. In Kamerun selbst waren einige unserer Miträtsler schon lange vor uns gewesen, das wussten wir. Naheliegend, dass sie von dort aus auch nach Norden gegangen sein dürften. Von irgend einem ihrer Standorte aus noch 1-2 km gerechnet, würde also auch passen.

Die Tankstelle: Herb wollte sie uns Rätslern ja mal als Verifikation für den nahen Bereich um den Drachenstandort anbieten. Mit der Hinzufügung: ?Immerhin ist in der Nähe auch der Ansatz für den Kontinentenspruch zu finden.?

Den Ansatz für den Kontinentenspruch hatten wir jetzt: Kamerun. Die Tankstelle zwar nicht (weder in Wolfsbach, Ottmannsreuth oder Schamelsberg konnten wir eine finden, auch das Rasthaus Sophienberg hatte keine), aber egal. Der nahe Bereich des Drachenstandortes sollte in der Nähe des Ansatzes für den Kontinentenspruch sein, folglich der Drache in der Nähe von Kamerun.

Herb schließt die Möglichkeit ein, dass es ?am Ende einen Außenseiter trifft, der den Rätselgedankengang als erster nachvollzieht?. - Also vielleicht nur eine einzige Idee? Diese eine Idee, und das war´s dann?

Und wenn es diesen Außenseiter trifft, ?dann ist das jammern bei den anderen nach Bekanntwerden der Lösung wahrscheinlich groß?. ? Also etwas, was einige andere hätten erkennen müssen? Etwas, wo andere schon gewesen waren? Etwas einfaches? ? Kamerun hatte sicher jeder der Drachensucher, die in den vergangenen Wochen unterwegs gewesen waren, heimgesucht - könnte also ebenfalls passen.

Wir beschlossen, dem potentiellen Grabungsgebiet am nächsten Wochenende einen erneuten Besuch abzustatten. Ohne großartige neue Theorien, einfach so. Und alles, wirklich alles, im Bereich nördlich von Kamerun noch ein zweites Mal abzugrasen. Vielleicht gab es ja irgendwas, wo wir nicht genau genug geguckt hatten. Oder vielleicht hatten wir irgendwas Markantes übersehen. Oder wir mussten doch noch in alle Ecken und Winkel, die wir bis jetzt mangels Wahrscheinlichkeit ausgelassen hatten.
Vier Kilometer, maximal sechs, das musste sich absuchen lassen.

Trotz der ausgerufenen ?neuen Einfachheit? konnten wir es natürlich doch nicht lassen, wieder in kompliziertere Denkbahnen zu verfallen. Beim Intensivstudium der Karte: unmittelbar nördlich des Forsthauses Kamerun der kleine Nebenbach des Roten Mains, auf der Topo-Karte sogar mit Namen eingezeichnet: ?Mühlwässerlein? ? ?klipp klapp die Mühsal ist links zu finden?? ? Sollte es so einfach sein? Einfach irgendwo rechts dieses Baches? ? Auf einen Bach würde ja das Wortbestandteil ?sal? irgendwie noch besser passen als auf eine Mühle.

Hmm, aber dann müsste es ja im Nibelungen-Buch irgendwie dargestellt sein. Also doch wieder mein beliebter ?Blutfluss? von DS 4? ? Ich kramte meine Folie heraus: Tatsächlich, der Blutfluss ließ sich, so in etwa auf die Windungen des Mühlbächleins projizieren! ? Waren unsere ganzen Ideen mit dem Roten Main falsch gewesen? War das Ufer, an dem wir den Drachen vermuteten, in Wirklichkeit das des Mühlbächleins?

Hat das Mühlbächlein auf der Karte etwas Markantes? - In der Mitte eine Spitze nach rechts. Ist eine Bachspitze auf der Karte in Wirklichkeit auch spitz? Auf 2 qm genau? ? Vielleicht doch besser im Buch der Felsen, der linke der drei nebeneinander liegenden. Befindet sich ja genau an der spitzen Windung.

Am Mittwoch, 14. Juli, erreichte mich ein unerwarteter Anruf von Hipparchos: Hallo, ich sitze gerade auf einem wunderbaren ?Platz der Ruhe?! ? Wo denn? Wo bist Du denn? ? Bin auf der Rückfahrt von einer Fortbildung mal kurz noch 150 km Umweg gefahren, um das ?Mühlwässerlein? abzugehen. Nichts besonderes da, leider. Eine schöne Bank habe ich noch gefunden. Aber jetzt bin ich gerade wo anders. Bei Krugshof. Du weißt schon, wegen Krug und Hof. ? Und was ist da? ? Ein kleiner Weiher, mit einer Insel in der Mitte! Ein Rundweg drum herum, wacklige Stege, ein Baum mit Rindenwunde, sogar eine Lilie am Ufer! ? Und? (Mittlerweile, ich hatte währenddessen meine Karte herausgeholt, beschlichen mich leise Zweifel: Der Weiher war genau im Westen Kameruns. Wie sollten wir denn nun wieder dahin kommen?) ? Ja, da ist eine wunderbare Sitzgruppe aus Holz, mit Überdachung! Und das ganze heißt ?Fischersruh?! Ist ein kleines Schild dran. Platz der Ruhe! Und unter dem Holzdach sind noch 2 qm Sandboden ? Ja? ? Habe alles abgestochert, nichts gefunden...

Nun denn: Sonntag, der 18. Juli 2004. Der insgesamt neunte Vor-Ort-Besuch unseres Teams.

Aufbruch morgens früh um sechs, um neun standen wir am Forsthaus Kamerun. Mal wieder kurz durch den Spalt im geschlossenen Vorhang der kleinen Hütte, der Elisenhütte, gespäht: Schade, dass man nur so einen winzigen Ausschnitt der Afrika-Malereien sehen konnte, die der Bühnenmaler des Bayreuther Festspielhauses zur Verschönerung des Gartenhäuschens 1896 dort gemalt hatte. Forsthaus Kamerun war wohl ein beliebter Ausflugsort der Belegschaft des Bayreuther Festspielhauses gewesen, das zu jenem Zeitpunkt gerade mitten in den Arbeiten zur Neuinszenierung des ?Ring des Nibelungen? gestanden sein soll. (Dank an Cora, die mich vor langer Zeit auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht hatte.)

Wir liefen los und gelangten durch den Wald bald zum Mühlwässerlein. Hipparchos hatte es ja bereits abgesucht, aber er wollte mir noch einige Stellen zeigen, die ich beim letzten Besuch noch nicht gesehen hatte. So zum Beispiel das untere Stück, wo der Bach vom Weg abweicht, um durch einen lichten Wald leicht bergab zum Roten Main zu fließen. Wieder sehr idyllisch, aber keine markanten Bäume oder Felsen entlang des Baches. Etwas links, Richtung Schlehenmühle, wollte er mir eigentlich noch die Bank, den ?Platz der Ruhe? zeigen, den er beim letzten Besuch entdeckt hatte, aber erst wandten wir uns nach rechts. Ich hatte nämlich zu Hause noch eine schöne Fortsetzung meiner Rätseltheorie entdeckt:

Wenn schon der ?Blutfluss? auf DS 4 das Mühlwässerlein sein sollte, dann müsste ja logischerweise der ?Blutsee?, in den er mündete, der Rote Main sein! Das hatte ich vorher noch gar nicht bedacht. Wenn ich schon die ganze Zeit das Blut mit dem Roten Main assoziierte, warum dann nicht gleich den großen ?Blutsee?? Der getötete Drache auf DS 4 wäre dann Kamerun, der Ursprung des Weges, der ?Blutfluss? das kleine, in entsprechender Form gewundene Mühlwässerlein. Und der ?Blutsee? der Rote Main. Und der Drachenstandort ganz links der Fels mit der Lilie. Und tatsächlich zeigt auf der Karte die Biegung des Roten Mains nach rechts genau dieselbe Form wie der ?Blutsee? zwischen Mündung und Felsen! ? Das musste es sein!

Genau an der Stelle, wo der Felsen mit der Lilie abgebildet ist, auf die Karte projiziert die östlichste Stelle einer Flusswindung des Roten Mains! 2qm-mäßig? Und genau an diese Stelle führte ein Weg hinunter!

Natürlich nahmen wir nicht den Weg, wir wollten ja kein auch noch so kleines Stückchen des Flussverlaufes verpassen. Von der Mündung des Mühlwässerleins aus wandten wir uns nach rechts und gingen erwartungsvoll das Ufer entlang Richtung Süden. Nicht weit, und wir waren an der errätselten Stelle:

Das Gefühl kannten wir schon, das hatten wir bereits zur Genüge erlebt. Wieder einmal eine tolle Rätselidee, wieder einmal nichts. Kein markantes Türmchen, kein markantes Holzdächlein, einfach nichts. Nur ein Schild, Flusskilometer 51,0. Da war ja der Flusskilometer 38,0 nördlich der Eremitage noch besser gewesen, das war wenigstens eine Rätselzahl. Am Fuße Betonsockel. Ein paar Bäume abgestochert, einer hing halb über einer Kiesbank am Fluss, 2 qm darunter. Sogar eine schöne große Linde entdeckten wir.

Leider hörte der schmale Weg auf, aber unter Inkaufnahme nasser Füße kamen wir trotzdem weiter. Wir wollten noch die Einmündung des nächsten Baches in den Roten Main inspizieren. Dieser kam immerhin von der ?Haselhöhe? (vgl. Hasen über dem Wasserfall auf DS 3) herunter, vielleicht bildete er ja einen Wasserfall?

Leider wurde das Flussufer, je weiter wir um die Biegung kamen, immer steiler und unzugänglicher. Wir mussten bergan, durch immer undurchdringlicheres Fichtendickicht, bis wir schließlich wirklich nicht mehr durchkamen. Nun gut, wir kehrten um. Den Bach von der Haselhöhe konnten wir auch von der anderen Seite her später am Tag noch probieren. Aber das hatte Zeit, eigentlich lag er ja sowieso schon wieder südlich und nicht nördlich von Kamerun.

Also zurück zur Einmündung des Mühlbächleins in den Roten Main und wie geplant ein Stückchen westlich hinauf zur Wegkreuzung, an der Hipparchos beim letzten Besuch seinen markanten ?Platz der Ruhe?, eine Bank, entdeckt hatte. Und tatsächlich, dies war eine besonders schöne Bank! Grün lackiert, neu, und mit wunderschönem Ausblick! Nördlich von Kamerun gelegen, hinter einem der Wald, vor einem leicht bergab rundum ein Feld, rechts hinunter zur Mündung des Mühlwässerleins, vor einem hinunter zur zwischen den Bäumen bereit erkennbaren Schlehenmühle.

Enttäuscht, dass unsere schöne Rätselidee mit dem ?Blutfluss? und dem ?Blutsee? nicht funktioniert hatte, saßen wir gemütlich auf der Bank im Sonnenschein, genossen den Ausblick und überlegten nach neuen Rätselideen.

Das Mühlwässerlein hinunter... Warum dann eigentlich nach rechts abbiegen? Warum nicht nach links? ? Das war ja noch viel besser!! Auf DS 4 ist ja rechts nur der Felsen mit der Lilie, aber links im ?Blutfluss?, da steht Siegfried!! Siegfried als die Markierung des Drachenstandortes im Buch?! ? Wäre doch eine prima Idee!

Und wo im Buch kommt Siegfried noch an einem Ufer vor? ? Auf DS 9, an der Quelle kniend, mit dem Kreuz auf dem Rücken. Sollte das Kreuz den Drachenstandort markieren? Den Ort X???

Und jetzt waren wir wieder bei der Theorie angelangt, die uns damals am Koordinatenkreuz mit der Ruhstraße bereits geleitet hatte: Die Rätselableitung zu den DS 4 und 9!!

Also von vorne:
Zentrale Schlüsselseiten sind DS 7 und DS 10.
Auf DS 7 Bad Harzburg mit der Herleitung des Codes, der Fortsetzung über das Januar-Sternbild und den Zeiger.

Auf DS 10 Landshut mit den Zahlen 86 und 40 und zwischen ihnen der Drache, also die Herleitung über den Mittelpunkt der Städteverbindung Landshut-Bad Harzburg.

Sowohl auf DS 7, als auch auf DS 10 stehen weiterführende Rätselhinweise.
Auf DS 7 das bereits genannte Januar-Sternbild und der Zeiger. Und auf dem Artwork außerdem das Mühlenzeichen auf der Gürtelschnalle, das im Buch dann wieder verschwunden war.

Auf DS 10 der Spruch ?klipp klapp, die Mühsal ist links zu finden?.
Und die Zahlen 86 und 40, die auf zwei weitere Seiten für die Fortsetzung des Rätselweges verweisen. Nämlich auf die Seiten, auf denen sie ein zweites Mal vorkommen:

Die Zahl 86 weiterführend auf die DS 4, die Zahl 40 weiterführend auf die DS 9.

Auf DS 4 jetzt das Bild mit dem Drachen für Kamerun, dem ?Blutfluss? für das Mühlwässerlein, dem ?Blutsee? für den Roten Main, und Siegfried für den Drachenstandort.

Dass man von DS 10 auf DS 4 weiter gehen soll, erkennt man zusätzlich noch an den beginnenden Blutstropfen, die aus dem Glassarg von DS 10 quellen, und auf DS 4 dann zum ?Blutfluss? werden.

Auf DS 9 ebenfalls Siegfried, am Ufer einer Quelle kniend, das X auf dem Rücken, ebenfalls als Hinweis für den Drachenstandort.

Alles ganz logisch, alles ganz klar. Das musste es sein!!!

Unsere Bank, ziemlich genau nördlich von Kamerun, als ?Platz der Ruhe?. Oder auch nicht, der ?Platz der Ruhe? könnte genauso gut am Drachenstandort selbst sein. Ist egal.

Dann geradeaus, weiter nördlich die Schlehenmühle, genau an der Stelle, wo Siegfried auf DS 4 steht! Das Mühlenzeichen!! Der Spruch mit der Mühle!!

Vielleicht sogar auch noch der Spruch von DS 7 ?von unten nach oben und wieder zurück, am Fuße zu finden mit nur etwas Glück?. Immerhin ging es hier zur Schlehenmühle, genau in Nordrichtung, deutlich bergab.

Die Rätselableitung war phantastisch. Das Ganze hatte nur einen Haken: Um die Schlehenmühle herum hatten wir eigentlich bei unserem letzten Besuch, vor fünf Wochen, bereits alles abgesucht. Und nichts gefunden.

Wir beschlossen uns zu trennen. Hipparchos wollte zurück zum Forsthaus Kamerun, um das Auto zu holen. Mich beauftragte er, den großen Baum vor der Schlehenmühle zu inspizieren, ob das eventuell eine Linde sei, und dann zu probieren, ob man diesen Weg geradeaus nördlich auch durchgehen konnte bis zum Roten Main. Und treffen wollten wir uns dann wieder am Parkplatz westlich der Schlehenmühle. DEM Parkplatz.

Gut, wir liefen los. Die vermeintliche Linde entpuppte sich als Kastanie, der abgestellte landwirtschaftliche Anhänger davor erinnerte an den Wagen auf der Abbildung von Herbs Phorum, nur sah er zu neu dafür aus. Hinter der Kastanie ein weiterer abgestellter Wagen, diesmal zu alt. Ein paar Schritte noch in den Mühleninnenhof hinein, und schon kam mir der Schäferhund entgegen geschossen. Er beschnupperte mich, ich redete ihm gut zu und drehte um. Dieser Weg war wohl untauglich für unsere Zwecke. Also zurück zur Bank und von dort aus in östlicher Richtung hinunter zur Einmündung des Mühlwässerleins. Vor mir eine Familie mit Kindern, ich wartete etwas, bis sie allmählich weiter gegangen waren, weil ich mit meinem Metallsuchgerät doch nicht ganz so auffallen wollte. Die Bäume hier hatten wir zwar letztes Mal schon alle untersucht, aber doppelt hält besser.

Kurz vor der Schlehenmühle entdeckte ich links noch einen zugewachsenen Weiher, den wir das letzte Mal übersehen hatten, rechts dann wieder der schöne Holzsteg, unter dem man leider nicht graben konnte. Nochmal kurz hinüber zum Gasthaus, und dort wartete ich dann in der Sonne. Schade, unten am Parkplatz wäre es so schön schattig gewesen, aber da belegte die Familie mit den Kindern gerade das Brückengeländer. Das von unserer Steinbrücke.

Endlich waren sie weg und Hipparchos kam mit dem Auto, er hatte unterwegs noch einiges fotografiert. Wir standen auf dem Parkplatz, rundum Felder, bis hin zum Wald weit und breit nichts markantes. Nur die beiden Brücken. Die moderne Straßenbrücke und die alte Steinbrücke. Ich schlug vor, ob wir mal darunter schauen sollten, aber sie waren so zugewachsen. Hipparchos meinte, er könne die Steinbrücke ja, wenn wir wieder zu Hause sind, einreichen, er hätte sie letztes Mal schon fotografiert.

Nun gut, also weitere Planung: Ich wollte unbedingt noch die nächste Roter Main-Windung Richtung Norden anschauen, sie kam mir auf der Karte doch sehr markant vor. Und am besten dann gleich weiter gehen, zu Fuß den Roten Main entlang bis zur Bodenmühle. Hipparchos wollte mit dem Auto zur Bodenmühle fahren und mir dann von dort entgegen gehen.

Also über die Felder die Roter Main-Windung entlang. Bis zum von links kommenden Nebenbach kein Problem, dann ein gewagter Sprung darüber, Rucksack und Metallsuchgerät gekonnt ausbalancierend, und weiter ging´s. Ein Stück durch Brennesseln, dann dem Roten Main rechts um die Kurve folgend. Einmal die Böschung zum Roten Main hinuntergeklettert, um dort eine 2qm-mäßige Kiesbank mit dem Metallsuchgerät zu überprüfen, beim Hochklettern unbeabsichtigt eine kleine Bauchlandung. Bis zur markanten Spitze des Roten Mains kam ich ganz gut vorwärts, doch dann wurde meine Uferseite immer steiler und steiler. Nachdem ich das zweite Mal um Haaresbreite mitsamt dem Metallsuchgerät einem Bad im Fluss entgangen war, beschloss ich, Hipparchos anzurufen und ihm zu sagen, dass ich umkehren musste. Wir verabredeten uns wieder am Parkplatz. Dem Parkplatz an der Schlehenmühle.

Der Rückweg war kein Problem. Als ich am Parkplatz ankam, nunmehr zum dritten Mal in meinem Rätslerdasein, war Hipparchos mit dem Auto noch nicht da. Und da stand ich dann so. Mit Klappspaten im Rucksack, Metallsuchgerät in der Hand, den Blick in Richtung Kamerun.

(Fortsetzung folgt.)
Elli
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Beitrag von Elli »

Sonntag, 18. Juli 2004, mittags, im Sonnenschein:

Da stehe ich also, soeben von Norden den Roten Main entlang gekommen, auf dem Parkplatz westlich der Schlehenmühle und warte auf Hipparchos. Den Blick nach Süden gerichtet, in Richtung Kamerun. Und der schönen Parkbank oben auf der Anhöhe. Von hier aus nicht sichtbar, aber direkt oberhalb des anschließenden Feldes, am Waldrand gelegen. War doch wirklich schön, die Theorie, die wir dort oben entwickelt hatten.

Siegfried. Das ging mir nicht aus dem Kopf. Siegfried, der Rote Main, das Mühlwässerlein, Kamerun. Hätte so schön gepasst. Und Siegfried hier, genau hier. In dieser schönen, breiten Talebene.

Nachdenklich setzte ich zu einem großen Rundumblick an. Ganz links die Schlehenmühle, dort kann man nicht graben. Dahinter der kleine Weiher, zu sumpfig und zu stark mit Schilf eingewachsen. Der Holzsteg links davon. Schön, ideal rätselmäßig. Aber leider unter dem Fuß zu wenig Platz zu graben, und zu steil.

Dann vor mir, gerade aus, nur das zur Anhöhe mit der Parkbank ansteigende Feld. Nichts Markantes. Weiter nach rechts hinter dem Feld der Waldrand. Auch nichts Markantes. Ganz rechts die vom Wald kommende, hier am Parkplatz vorbei führende Straße. Ebenfalls nichts Markantes weit und breit zu sehen.

Hmmm... Direkt vor und neben mir die beiden Brücken. Also gut, der Vollständigkeit halber.

Hipparchos war immer noch nicht da. So ging ich erst mal zur neuen Brücke an der Straße, diese war leichter zugänglich. Darunter betoniert. Unmöglich zu graben.

Also zur alten Steinbrücke, über die ein von der Straße abzweigendes und wieder hinführendes Nebenstraßenstück den Parkplatz bildet. Darunter offenbar ein Altarm des Roten Mains, vom jetzigen Fluss abgetrennt und weitgehend ausgetrocknet. Im ehemaligen Flussverlauf noch Wasserreste und Sumpfbewuchs. Vermutlich hatte man die Kurve des Roten Mains ein Stück nach Westen verlegt und die neue Straßenbrücke gebaut, um die alte Steinbrücke für den Parkplatz erhalten zu können.

Nun erst mal geschaut, von welcher Seite man überhaupt am besten unter die von allen Seiten eingewachsene Brücke gelangen konnte. Aha, die nordöstliche Seite war am wenigsten steil, also von da. Allerdings mit meterhohem Brennnesselbewuchs. Wäre im Januar, als Herb den Drachen vergraben hatte, sicher kein Problem gewesen, aber das nützte mir jetzt auch nichts. Nun gut, ich kämpfte mich ja nicht zum ersten Mal an diesem Tag durch Gestrüpp und brannte mir auch nicht zum ersten Mal mit Brennnesseln den Arm.

Unter der Brücke plötzlich keine Brennnesseln mehr. Wunderbarer Sandboden. Und von außen so zugewachsen, dass man tatsächlich an dieser Stelle kaum beobachtet werden konnte.

Auf der gegenüberliegenden Seite, tiefer gelegen, Matsch. Dazwischen eine Pfütze. Man hätte darüber steigen können, aber das lohnte sich wohl nicht. Aber auf dieser Seite: der Boden ein ganzes Stück höher liegend, flach, Sand, ideal zum Graben. Nur leider kein 2qm-Standort.

Na gut, sagen wir mal, die Brücke ist drei bis vier Meter lang. Dann müsste sich ein 2qm-Standort in einem 50 cm breiten Streifen entlang des Brückenfußes befinden. Also Metallsuchgerät angeschaltet und den Streifen überprüft. An zwei Stellen schlug das Gerät aus.

Die eine Stelle war etwas weiter hinten, wo der Sandboden schon wieder etwas nach oben anstieg, fester und etwas bewachsen war. Die andere Stelle weiter vorne, der Sandboden schön eben und frei von Bewuchs. Außerdem der Ausschlagsbereich des Metallsuchgerätes etwas größer. Nicht so groß, wie ich mir den Metallkoffer vorgestellt hätte, aber das Gerät arbeitete ja auch nicht zuverlässig.

Also Rucksack herunter und den Klappspaten ausgepackt. Der erste gezielte Spatenstoß, und peng, der Spaten schlug auf. In etwa 20 cm Tiefe. Nun gut, das Gefühl kannten wir von diversen Steinen. Drei bis vier weitere Spatenstiche: ein paar Zentimeter freigelegt. Silberfarbig!!!!! Das hatten wir noch nie.

Ich grub weiter. Merkwürdig. Eine Biegung. Der Koffer sollte doch eigentlich flach sein. Weitergraben. Silberfarben. Aluminium!!!!! Und Fetzen einer Plastiktüte. Dünn und gelb. Nur komisch, diese Biegung. Mit Rippen darauf. Panikartiger Anruf bei Hipparchos.

Hipparchos, ich grabe da gerade etwas aus!!!!! Aus Aluminium!!!!! Das ist entweder ein Koffer - oder ein Wasserrohr!!!!! Du musst sofort kommen!!!!!

Hipparchos war gerade oben auf dem Parkplatz hinter dem Gasthaus gegenüber der Schlehenmühle gewesen und hatte sich dort noch etwas umgeschaut. In wenigen Minuten war er da.

In der Zwischenzeit hatte ich außer der Biegung nach rechts und links auch noch eine Biegung nach vorne freigelegt. Wasserrohr schied aus. Blick auf die Uhr, für die Dokumentation der Drachensuche: 12.22 Uhr. Grabungsbeginn etwas vorher, schätzungsweise bei 12.19 Uhr.

Stimme von oben: Wo bist du denn überhaupt? ? Nochmal halb durch das Brennnesselgestrüpp hinauf, damit Hipparchos mich überhaupt sehen konnte. ? Hier bin ich, winke ich ihm zu. ? Ich hab ihn!!!!! Ich hab ihn!!!!! Freudestrahlend bei jedem Satz einen Luftsprung vollführend. Hol deinen Foto!!!!! ? Was? ? Deinen Foto!!!!!

Hipparchos holte seinen Foto, stieg ebenfalls durch die Brennnesseln, und hier entstand unser erstes Bild. Immer noch ziemliche Zweifel. Meinst Du, das könnte auch was anderes sein? ? Was soll das denn sonst sein? Meinst Du, hier vergraben auch noch andere Leute Koffer? ? Und die gelbe Plastiktüte drum herum, was sollte sonst wohl ein Aluminiumteil in einer Plastiktüte?

Nun gruben wir abwechselnd, jeder wollte immer wieder ein Stückchen weiterschaufeln, während der andere die beste Position für ein Foto suchte. Zwischendurch brach der Klappspaten ab, nicht beim Graben, sondern als Hipparchos damit die Dornenranke, die das Foto störte, abhacken wollte. Also schnell zum Auto, den richtigen Spaten geholt.

Wir schaufelten abwechselnd weiter. Der Koffer stand hochkant, mit der Schmalseite nach oben. Daher war das Stück, auf dem das Metallsuchgerät ausgeschlagen hatte, so relativ klein gewesen. Und er lag ein bisschen schräg, so dass ich zuerst auf eine der seitlichen, abgerundeten Kanten und danach auf die abgerundete Ecke gestoßen war.

Es dauerte nicht lange, da konnte Hipparchos den Griff erreichen und mit einem kräftigen Ruck hatte er den relativ kleinen Koffer aus dem lockeren Sandboden befreit. Halt, lege ihn nochmal hinein, ich möchte ihn auch herausziehen! ? Hipparchos legte den Koffer wieder zurück, so dass ich ebenfalls in den Genuß kam, ihn heben zu dürfen.

Die ihn ursprünglich umgebende Plastiktüte entpuppte sich als nunmehr durch unsere Spatenstiche zerfetzter gelber Sack. Wir ließen ihn zur Standortmarkierung für nachfolgende Drachensucher zurück. Nun schnell noch den Drachenstandort an der Wand des Brückenfußes markiert. Kugelschreiber, ging schlecht an auf dem rauen Untergrund. Ein kleiner Pfeil nach unten, das Wort Drache darüber. Schwer zu sehen. Also noch kurz einen Zettel aus dem Rucksack hervor gekramt. Keine vernünftige Unterlage, nur der Rucksack, der Kugelschreiber halb ruiniert, meine Handschrift zittrig wie sonst nie.

Und dann standen wir da. 12.27 Uhr. Völlig fassungslos. Da hatten wir nun eineinhalb Jahre lang gerätselt und gegrübelt und gesucht und getan. Und jetzt, keine zehn Minuten nach dem ersten Spatenstoß, den Koffer in der Hand.

Unser erster Gedanke, als die Blutleere aus dem Gehirn allmählich wich:
Endlich!!!!!
Endlich ist das Ganze vorbei!!!!!

Unser zweiter Gedanke: Du liebe Güte, hatten wir ein Glück, dass ich nochmal umgekehrt war!! Wenn Hipparchos das Foto von der Steinbrücke von zu Hause aus eingereicht hätte, wäre die Antwort ?kein Kommentar? gewesen. Und damit wären wir ganz bestimmt in nächster Zeit nicht nochmal hierher gefahren.

Unser dritter Gedanke: Oh je, da werden sich wohl einige Miträtsler ganz schön ärgern!! Garantiert hatten alle Drachensucher, die von Kamerun aus im Norden die Schlehenmühle anschauen wollten, ebenfalls hier geparkt. Und hatte nicht Herb genau das mit dem Ärger bereits vorausgesagt?!

Unser vierter Gedanke: Gott sei Dank war dieser Rätselweg nun wirklich ohne Andeutung von Herb allein auf unserem eigenen Mist gewachsen. Und wahrscheinlich gut für Herb, dass es intensive Rätsler, und nicht blutige Neuanfänger gewesen waren.

Gemächlich stiegen wir, den Koffer in der Hand, ein letztes Mal durch die Brennnesseln zum Auto hinauf. Wir wussten nicht, ob tatsächlich darin war, was wir erhofften, aber das Gewicht stimmte ungefähr. Vom Auto aus riefen wir als erstes unsere mitfiebernde Unterstützungscrew zu Hause an, unsere Familien und Roma. Die Gespräche liefen etwa folgendermaßen ab: Hallo, rate mal, was wir gerade gemacht haben? ? Was denn? ? Einen Koffer ausgegraben!!!!!

Und dann fuhren wir erst mal mitsamt dem Koffer weg von dieser Stelle. Den Schock, uns hier mit Koffer und Zahlenschloss hantieren zu sehen, wollten wir anderen möglicherweise vorbeikommenden Drachensuchern dann doch lieber ersparen. Wir fuhren zu Hipparchos´ idyllischem ?Platz der Ruhe?, der ?Fischersruh? bei Krugshof. Er wollte ihn mir unbedingt noch zeigen, auch wenn wir ihn nun gar nicht mehr benötigten.

Dort angekommen, kam endlich mein wochenlang im Rucksack speziell für diesen Zweck herumgetragener Lappen zum Einsatz: Hipparchos begann erst mal, den Koffer gründlich von Erde zu befreien, die Sandkörner aus dem Mechanismus des Zahlenschlosses zu entfernen und dieses wieder in Gang zu bringen.

Derweil kramte ich im Rucksack nach unseren Karten. Zuerst die Fritsch Wanderkarte. Die Steinbrücke und die Straßenausbuchtung nicht eingezeichnet, da an dieser Stelle von einem großen P für Parkplatz verdeckt. Und da erst dämmerte es mir: der ?Hirn-Klatsch-Effekt?. Natürlich, das P! Parkplatz!!! Der ?Platz der Ruhe?!!!!! Du liebe Güte. Allerdings tatsächlich exakt nördlich von Kamerun. Eigentlich das nächste, wenn man von Kamerun aus in nördlicher Richtung blickte. So einfach. Vom Forsthaus Kamerun aus mit dem Finger auf der Landkarte direkt nach Norden, und das erste, worauf man traf, waren das P für Parkplatz und rechts davon das Mühlenzeichen für die Schlehenmühle.

?Die Mühsal ist links gelegen?? ? Aus dieser Blickrichtung war die Mühle eigentlich rechts. Genauso aus der Position, in der wir unter die Brücke gestiegen waren. Rechts, links, hängt wohl davon ab, wie herum man sich dreht. Vielleicht meinte Herb ja auch den zu gehenden Weg von Kamerun bis hin zum Parkplatz. Und da lief man tatsächlich rechts an der Schlehenmühle vorbei, diese also links gelegen.

Auf der Topo-Karte fand sich tatsächlich die bogenförmige Straßenausbuchtung, dafür kein Parkplatzzeichen. Auf dem ADAC-Stadtplan Bayreuth keines von beiden, was allerdings ein positives Indiz war, da er dem Internet-Stadtplan von Bayreuth sehr ähnlich war und die Karten im Internet laut Herb ja zu ungenau sein sollten.

Dann nochmal die Rätselherleitung rückverfolgt und den ?Blutfluss? von DS 4 mit dem Mühlwässerlein auf der Karte verglichen. So hundertprozentig ähnlich sind die Windungen ja eigentlich doch nicht. Ursprünglich hatte ich die Projektion auch anders herum gemeint, also nicht von der Quelle zur Mündung, sondern das Buch auf den Kopf gestellt, die Gegenrichtung. Aber das war ja nun egal, Hauptsache der Drache war gefunden.

Hipparchos hatte in der Zwischenzeit die drei Räder des Zahlenschlosses wieder drehbar bekommen. Wir fingen an: das Geburtsdatum von Herb in verschiedenen Variationen; 3 dann 7 dann 1; Zusammenstellungen aus 86 und 40... Nichts, das Zahlenschloss bewegte sich nicht. Hoffentlich war das Schloss überhaupt noch in der Lage aufzuspringen.

Herb anzurufen und nach der Zahlenkombination zu fragen, so wie er dies eigentlich vorgeschlagen hatte, verbot uns nun doch unser Rätslerstolz. Da hatten wir nun eineinhalb Jahre lang diesen Koffer gesucht und endlich gefunden, da würden wir jetzt dieses Zahlenschloss schon auch noch knacken. Notfalls mit Brachialgewalt.

Aber erstmal wollten wir Mittagessen gehen. Von der Aufregung und der sommerlichen Hitze waren wir völlig fertig. Also Forsthaus Kamerun. Der Biergarten hatte diesmal geöffnet und war sehr gut besucht. Auf mein Geheiß musste Hipparchos das Auto mit dem Koffer darin so parken, dass wir es vom Sitzplatz im Biergarten aus jederzeit im Auge behalten konnten. Sicher ist sicher. Dann das Mittagessen. Immer noch hatte ich das Gefühl, als würde ich irgendwie neben mir stehen, jenseits aller Realität.

Gelegentlich taxierten wir die Leute an den anderen Tischen: Gab es welche mit Rucksack? Potentielle Drachensucher? ? Wir erkannten niemanden, und auch uns sprach niemand an.

Anschließend machten wir uns auf die Heimfahrt. Hipparchos fuhr, und ich als Beifahrer machte mich nun an die Arbeit mit dem Koffer und dem Zahlenschloss. Systematisch durchprobieren. Hmmm, Überlegung: Wenn ich ein Zahlenschloss einstelle, fange ich niemals mit der 1 an. Wäre beim Durchprobieren zu leicht zu knacken. Also rückwärts, von 999 her abwärts. Ich fing an. Jedes Mal drehen, jedes Mal am Scharnier ziehen. Könnte ja sein, dass dieses durch die Sandkörner und die Auswirkungen der Feuchtigkeit nicht mehr so gut gängig war.

Keine fünf Minuten, und das Zahlenschloss sprang auf. Die Kombination: 9 ? 3 ? 7. Vielleicht ?3 dann 7 dann 1? unter Anwendung von ?Z-2? und dann vertauscht? Oder eine Variation einzelner Zahlen aus Herbs Geburtsdatum? Egal. (Inzwischen haben wir es auch noch mit der von Herb angegebenen 0-0-7 versucht, funktioniert genauso. Wahrscheinlich macht sich doch die Beeinträchtigung durch Rost und Sandkörner bemerkbar.)

Und nun der spannende Augenblick: Ich hob den Deckel des Koffers an ? und klappte ihn sofort wieder herunter. Modergeruch war mir in die Nase geschlagen - der Koffer war randvoll mit feuchter, verschimmelter Holzwolle! Vorsichtig öffnete ich ihn ein zweites Mal: bis oben hin nur faulige Holzwolle. Kein Drache zu sehen. Mit spitzen Fingern grub ich in die Tiefe. Da! Den Kopf erwischt! Tatsächlich, er war darin! Die Ohrspitze war ganz schwarz. Einzelne Stellen des goldglänzenden Kopfes mit einem weißen Belag bedeckt. Feuchte Holzwolle-Reste daran klebend. Oh je, das arme Tier. Schnell überprüfte ich noch, ob auch Bauch und Schwanz in der Holzwolle zu erspüren waren, schloss den Koffer wieder und stellte ihn auf den hintersten Winkel der Rücksitzbank.

Oh Herb, warum hast Du ihn nicht einfach in eine Plastiktüte gesteckt und irgend etwas anderes als ausgerechnet Holzwolle zum Ausstopfen des Koffers verwendet...

Zu Hause bei Hipparchos angekommen, öffneten wir erneut den Koffer, wegen des Geruches im Freien. Hipparchos stellte ihn auf die Wiese und machte das Foto für Euch: lieber nur vom Kopf allein, wie er aus der Holzwolle spitzt, damit der jämmerliche Zustand nicht gleich allzu sehr auffiel.

Dann nahmen wir ihn endlich aus der fauligen Holzwolle heraus. Schwer war er, und elegant geformt, aber über und über verschmutzt. Hipparchos wusch ihm erst mal mit Wasser und einem weichen Tuch vorsichtig die Holzwollreste ab.

Wir betrachteten ihn näher: Groß, schön, fein gearbeitet. Aber die strahlende Hochglanzpolitur an vielen Stellen von einem hartnäckig haftenden weißen Belag bedeckt. Echt schade drum. (Hipparchos hat sich inzwischen informiert: wahrscheinlich Aluminiumoxid, das sich vom korrodierenden Koffer über die Holzwolle auf dem Gold abgelagert hatte. Aber sicher gibt es Wege, das irgendwie wieder abzubekommen.) Einzig die Rubine in den Augen glänzen wie neu.

Von weiter weg erkennt man die Beeinträchtigungen auch nicht so genau: Da sieht der Drache wirklich aus wie auf dem Nibelungenbuch, nur viel größer. Ein Prachtstück!!!

Zusammen mit Roma, der zur Begrüßung des Drachen ebenfalls herbeigeeilt war, machten wir uns dann gleich an das Posting, das Euch diesen sensationellen Fund mitteilen sollte. Das Einfügen der Bilder bereitete uns dabei mangels eigener Homepage einige Schwierigkeiten. Anschließend erstellten wir das kleine, auf dem Heimweg erdachte Rätsel, das Euch zu unserem Grabungsort weisen sollte, und lasen interessiert die ersten Reaktionen auf unsere Erfolgsmeldung.

Dass wir eigentlich feiern wollten, hatten wir ganz vergessen. Und irgendwann war es so spät, dass auch Roma und ich uns auf den Heimweg machen mussten.

Und den Rest kennt Ihr ja...

Das war´s.

Und nun, Herb, sind wir sehr, sehr, sehr gespannt auf Deine Lösung! Und darauf, wie viele Prozent unserer eigenen Lösung mit Deiner identisch sind und wie viele nicht!

Eine Bemerkung noch zum Schluss:

Die ungerechtfertigten Verdächtigungen und Vorwürfe einiger Rätsler gegen Herb und unser Team in der vergangenen Woche im Phorum waren zum Teil sehr verletzend. Wir möchten daher folgendes klarstellen:

Wir haben von Herb keinen Extra-Tipp bekommen, den nicht auch andere Rätsler erhalten hätten.

Wenn unser Team möglicherweise weniger missverständliche Antworten von Herb erhalten haben sollte als andere, so basierte dies nicht auf einer wie auch immer gearteten Bevorzugung, sondern auf unserem eigenen, durch Erfahrung gewonnenen gesunden Misstrauen Herbschen Aussagen gegenüber.

Und nun möchte ich mich bedanken:

Bei Euch allen für die vielen Glückwünsche, die uns in der letzten Woche erreicht haben!

Ebenso für all die netten Kontakte, die in den vergangenen eineinhalb Jahren zu Euch Miträtslern bestanden!

Bei Spyro und Boro für das Erträglichmachen des Phorums!

Ganz besonders bei unseren Symphosius-Rätselfreunden Frodo, Marvin, Heaven, Cora, Sophia, Spyro, Catweazle, Vinnie und Sisyphos für die vielen Plaudereien im Chat sowie die gelegentliche Weitergabe von Hinweisen oder Informationen!

Bei unseren Familien für das mehr oder minder geduldige Ertragen dieses zugegebenermaßen manchmal etwas verrückten Hobbys!

Im weiteren Familienkreis für die stete moralische Unterstützung, dabei insbesondere bei meinem Vater für die Vor-Ort-Hilfe und die Bereitstellung des Metallsuchgeräts!

Bei meinen Teamkollegen Hipparchos und Roma für die erfolgreiche Zusammenarbeit!

Und schließlich unser ganz besonderer Dank an Herb für dieses große Schatzsucheprojekt, das uns nun eineinhalb Jahre lang in Atem gehalten hatte!!

Und vielen Dank für den wunderbaren Gold-Drachen!!!

Elli
mrblucher
Beiträge: 576
Registriert: 01.03.2002 22:37

Beitrag von mrblucher »

Vielen Dank für diesen schönen Bericht! Er war wirklich schön zu lesen und sehr detailliert und ausführlich, so dass sogar jemand, der die Suche gar nicht mitgemacht hat, ein Bild von den verschiedenen von euch untersuchten Fährten machen konnte. Nochmal herzlichen Glückwunsch für den erfolgreichen Abschluss der Suche (und hoffentlich kann ich mal irgendwann den Drachen live und in Farbe sehen :D). Was macht ihr eigentlich jetzt damit?
schorsch
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Beitrag von schorsch »

Danke, Elli!

ich schließe mich mrbluchers Ausführungen an. Betonen aber möchte ich, daß mir der Bericht eben so, wie er ist, wertvoll ist. Die anderweit geäußerten Wünsche, die mehr auf ein Ablaufprotokoll der Kontakte zu Herb hinauslaufen, sind überhaupt nicht zu befriedigen, weil da anscheinend sowieso niemand jemandem was glaubt. Daß diese Schatzsuche von Herb über Tipps gesteuert wurde, war leidiges Übel und ich glaube Dir und Euch da nicht weniger als denen, die ihre eigenen Kontakte zu Herb als Maßstab nehmen. Egal, wer den Drachen am Ende gehoben hat: es haftet der Ruch des 'auserwählt seins' an den Findern - und ich bin sicher, daß er Euch genauso zu Unrecht angehägt wird, wie ich da bei anderen Teams sicher bin.
RR
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Beitrag von RR »

Elli, ich danke auch für Deinen Bericht. War wunderschön formuliert und es machte Spaß, ihn zu lesen. (Sage ich als Nicht-Nib-Rätsler und hoffe, damit niemandem auf die Füße zu treten.)

Und noch etwas, falls es Dich interessieren sollte:
Manche Anwürfe, die in diesem sogenannten "Phorum" in der jüngeren Vergangenheit an Dich und Deine Mitstreiter gerichtet wurden, würde ich an Deiner Stelle noch nicht einmal ignorieren.
SUPERVISOR
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Beitrag von SUPERVISOR »

Auch ich möchte mich für deinen ausführlichen und damit sicherlich auch zeitaufwändigen Bericht bedanken. Hat mir ebenso wie RR beim Lesen viel Spaß gemacht. Und was das Heulen der Enttäuschten im Phorum angeht trifft es ja nicht primär euch, sondern Herb. Unschön sind allerdings die Unterstellungen, dass Herb euch gewinnen lassen wollte, aber manchen geht halt vor lauter Frust der Gaul durch. Ich glaube, dass man bei dieser Schatzsuche gut beraten war, die Aussagen des Veranstalters nicht auf die Goldwaage zu legen und eine gewisse Skepsis zu behalten. Im Übrigen läßt mich das ganze Gezeter nur noch einmal rekapitulieren, wie schön und kompetent gemacht doch die verflixte 7 war.
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